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Halluzination in ChatGPT und Co: Wenn Künstliche Intelligenz (KI) beginnt zu halluzinieren

von | 08.07.2024 | Künstliche Intelligenz

Stellen Sie sich vor, Sie fragen einen Chatbot nach dem Maler der Mona Lisa und er antwortet: „Vincent van Gogh“. Solche falschen, aber überzeugend klingenden Aussagen nennt man KI-Halluzinationen. Doch was steckt wirklich dahinter? Und was bedeutet das für unseren Umgang mit Chatbots und generativen KI-Modellen wie ChatGPT? Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick hinter die Kulissen werfen.

Was sind KI-Halluzinationen und was bedeutet Halluzinieren?

KI-Halluzinationen treten auf, wenn ein KI-Modell Inhalte erzeugt, die nicht auf den Trainingsdaten basieren und keine reale Grundlage haben. Diese „Halluzinationen“ sind erfundene Antworten oder Daten, die semantisch korrekt erscheinen, aber faktisch falsch sind. Das bedeutet, dass die generierten Informationen zwar grammatikalisch korrekt und auf den ersten Blick plausibel sein können, aber dennoch völlig aus der Luft gegriffen sind. Diese Halluzinationen entstehen durch die Art und Weise, wie KI-Modelle Muster und Beziehungen in den Daten erkennen und nutzen. Wenn ein Modell auf unsichere oder unzureichende Informationen stößt, kann es kreative, aber ungenaue Antworten generieren.

Die Auswirkungen von KI-Halluzinationen sind vielfältig. Für die Nutzer können sie verwirrend oder irreführend sein, was zu Missverständnissen oder Fehlinformationen führen kann. Dies ist besonders problematisch, wenn Chatbots oder generative KI-Modelle zu Informationszwecken eingesetzt werden. Es ist daher wichtig, diese Herausforderung zu erkennen und Strategien zu entwickeln, um die Zuverlässigkeit und Genauigkeit von KI-generierten Inhalten zu verbessern.

Um die KI-Technologie weiterzuentwickeln, sollten Menschen die Aufgabe übernehmen, KI-Systeme besser zu programmieren und ihre Zuverlässigkeit zu erhöhen. Die aktuelle Debatte zeigt, dass KI den Menschen in vielen Bereichen unterstützen kann, aber auch weiter optimiert werden muss, um verlässlichere und genauere Ergebnisse zu liefern.

Generative AI: Beispiele für KI-Halluzinationen

  1. Generative KI: Modelle wie ChatGPT können überzeugend klingende, aber falsche Informationen generieren. Ein Beispiel wäre, wenn ChatGPT gefragt wird, wer die Mona Lisa gemalt hat und antwortet: „Die Mona Lisa wurde von Vincent van Gogh gemalt,“ obwohl dies offensichtlich falsch ist.
  2. Large Language Models (LLMs): Große Sprachmodelle wie GPT-4 und Google Gemini haben manchmal Schwierigkeiten, zwischen realen und halluzinierten Inhalten zu unterscheiden. Ein Beispiel ist, wenn ein Benutzer nach den gesundheitlichen Vorteilen von einem bestimmten Kraut fragt, und das Modell eine Reihe von positiven Effekten auflistet, die wissenschaftlich nicht belegt sind oder sogar gefährlich sein können.
  3. Chatbots: Während Chatbots oft sehr nützlich und effizient sind, können sie gelegentlich auch auf KI-Halluzinationen stoßen. Ein Beispiel wäre ein Reise-Chatbot, der auf die Frage nach den besten Sehenswürdigkeiten in Berlin antwortet: „Besuchen Sie den berühmten Eiffelturm in Berlin,“ obwohl dieser in Paris steht. Solche Fehler sind selten, aber sie zeigen die Herausforderung, vor der Entwickler stehen, um die Genauigkeit und Zuverlässigkeit dieser Systeme weiter zu verbessern.

Warum passieren Halluzinationen bei KI?

Die häufigste Ursache für Halluzinationen der KI ist die Qualität und Quantität der Daten. Sind die Trainingsdaten unvollständig oder widersprüchlich, kann die KI falsche Schlussfolgerungen ziehen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Reinforcement Learning, das die Optimierung von Sprachmodellen unterstützt, aber nicht immer perfekte Ergebnisse liefert.

  • Trainingsdaten:
    • Unvollständige Daten: Wenn das Modell mit unvollständigen Daten trainiert wird, fehlen ihm Informationen, die es benötigt, um korrekte Antworten zu generieren. Dies kann dazu führen, dass das Modell die Lücken mit „Halluzinationen“ füllt, d. h. mit Informationen, die es sich ausdenkt, um eine vollständige Antwort zu geben.
    • Fehlerhafte Daten: Fehler in den Trainingsdaten können dazu führen, dass das Modell falsche Schlussfolgerungen zieht. Dies kann auf Tippfehler, falsche Beschriftungen oder falsche Informationen in den Daten zurückzuführen sein.
  • Reinforcement Learning:
    • Optimierungen: Reinforcement Learning (RL) wird häufig verwendet, um Modelle zu verfeinern und ihre Leistung zu verbessern. Während RL Optimierungen liefern kann, kann es auch unbeabsichtigte Konsequenzen haben. Modelle können lernen, Antworten zu erzeugen, die belohnt werden, auch wenn sie nicht immer richtig sind. Das bedeutet, dass RL keine perfekten Ergebnisse garantiert und manchmal Halluzinationen verstärken kann, wenn das Belohnungssystem nicht sorgfältig kalibriert ist.
  • Datenqualität:
    • Niedrige Datenqualität: Wenn die Qualität der Daten, mit denen das Modell trainiert wird, gering ist, wirkt sich dies direkt auf die Qualität der erzeugten Antworten aus. Daten von geringer Qualität können Rauschen, Verzerrungen oder einfach falsche Informationen enthalten. Ein Modell, das auf solchen Daten basiert, wird wahrscheinlich falsche oder irreführende Antworten erzeugen.

Lösungen und aktuelle Entwicklungen

Nach Einschätzung von NVIDIA-Chef Jensen Huang lassen sich so genannte KI-Halluzinationen durchaus beheben. Eine Möglichkeit besteht darin, zusätzliche Daten wie themenspezifische Datenbanken oder Wissensgraphen zu nutzen, um die Genauigkeit zu erhöhen. Retrieval-Augmented Generation (RAG) ist ein weiteres Verfahren, das die Nutzung externer Datenquellen optimiert.

  1. Retrieval-Augmented Generation (RAG):
    • Kombination von Retrieval und generativer Modellierung: RAG kombiniert die Stärken von Informationsabrufsystemen (Retrieval) mit generativer Modellierung. Dies bedeutet, dass das Modell relevante Informationen aus externen Datenquellen abruft und diese nutzt, um präzisere und kontextuellere Antworten zu generieren. Durch diese Methode kann die Genauigkeit erheblich verbessert werden, da das Modell auf aktuelle und relevante Daten zurückgreift.
  2. Knowledge-Graphen:
    • Verwendung von strukturierten Wissensdatenbanken: Knowledge-Graphen sind strukturierte Datenbanken, die Beziehungen zwischen verschiedenen Datenpunkten darstellen. Sie bieten ein strukturiertes und umfassendes Wissen, das Modelle nutzen können, um Halluzinationen zu vermeiden. Durch die Integration von Knowledge-Graphen können Modelle auf verlässliche und geprüfte Informationen zurückgreifen, was die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der generierten Antworten erhöht.
  3. Optimierung von LLMs:
    • Verbesserung der Modelle durch gezielte Trainingsdaten und Algorithmen: Die Optimierung von Large Language Models (LLMs) umfasst die Verwendung hochwertiger und themenspezifischer Trainingsdaten sowie fortschrittlicher Algorithmen. Durch gezielte Anpassungen und kontinuierliches Training können Modelle verbessert werden, um präzisere und konsistentere Antworten zu liefern. Dies schließt auch die regelmäßige Aktualisierung der Trainingsdaten ein, um sicherzustellen, dass die Modelle mit den neuesten Informationen und Trends arbeiten.

Diese Ansätze zeigen, dass durch die Integration externer Datenquellen, strukturierten Wissens und gezielten Optimierungen die Problematik der KI-Halluzinationen wirksam angegangen werden kann.

KI-Halluzination verstehen: Herausforderungen und Fortschritte

Was steckt hinter den Halluzinationen?

Der Hauptgrund liegt in den Daten, mit denen die KI trainiert wurde. Wenn diese unvollständig, widersprüchlich oder schlicht fehlerhaft sind, schlägt sich das in den Antworten nieder. Außerdem versucht die KI, möglichst menschlich zu kommunizieren. Dabei kombiniert sie Informationen so, dass sie plausibel klingen – auch wenn sie inhaltlich völlig danebenliegen. Ein weiterer Faktor ist der Trainingsprozess. Methoden wie Reinforcement Learning helfen zwar, die Leistung zu verbessern, sind aber kein Garant für absolute Genauigkeit. Gerade bei Themen, zu denen die KI wenig oder keine Daten hat, neigt sie dazu, kreativ zu werden – und das führt manchmal zu Halluzinationen.

Wenn falsche Antworten gut klingen

KI-Halluzinationen sind besonders tückisch, weil die Antworten oft so formuliert sind, dass sie auf den ersten Blick glaubwürdig erscheinen. Das Problem: Als Nutzer merkt man oft erst bei genauerem Hinsehen, dass etwas nicht stimmt. Genau hier liegt eine der größten Herausforderungen in der Weiterentwicklung von KI. Doch es gibt Hoffnung: Technologieführer wie NVIDIA arbeiten bereits an Lösungen. Ansätze wie Retrieval-Augmented Generation (RAG) und Knowledge-Graphen sollen helfen, die Zuverlässigkeit von KI-Systemen zu verbessern und Fehlinformationen zu reduzieren.

Datenqualität ist der Schlüssel

Gute Antworten hängen von guten Daten ab – so einfach ist das. Studien wie der „Survey of Hallucination in Natural Language Generation“ zeigen, dass qualitativ hochwertige, themenspezifische Daten der wichtigste Schritt sind, um Halluzinationen zu vermeiden. Wenn KI auf solide Datenquellen zugreifen kann, werden die Ergebnisse nicht nur plausibel, sondern auch korrekt. Technologien wie RAG, bei denen die KI gezielt auf externe Datenbanken zurückgreifen kann, sind vielversprechend. Sie ermöglichen es, Antworten auf Fakten zu stützen, anstatt sie zu „erfinden“.

Herausforderungen bleiben

Trotz aller Fortschritte wird es wohl noch eine Weile dauern, bis KI fehlerfrei arbeitet. Ein Grund dafür ist, dass es keine klare Definition gibt, wie perfekt eine KI sein sollte – und was wir von ihr erwarten. Gleichzeitig zeigt sich, dass die Optimierung großer Sprachmodelle ein komplexes Unterfangen ist. Das Hauptproblem bleibt die Verbreitung von Fehlinformationen. Solange KI-Modelle nicht nur Fakten wiedergeben, sondern auch kreativ kombinieren, besteht das Risiko, dass sie manchmal überzeugend formulieren – aber sachlich falsch liegen.

Fazit: KI braucht bessere Daten und kluge Ansätze

KI-Halluzinationen sind gewissermaßen die kreativen Ausrutscher einer Technologie, die oft beeindruckt, aber eben noch nicht perfekt ist. Sie führen uns vor Augen, dass künstliche Intelligenz zwar leistungsfähig, jedoch keineswegs unfehlbar ist. Diese scheinbaren „Tagträume“ einer Maschine sind ein klares Zeichen dafür, dass Datenqualität, algorithmische Präzision und kritisches Nutzerdenken Hand in Hand gehen müssen.

Das Potenzial, solche Fehler zu reduzieren, ist groß: Mit fortschrittlichen Ansätzen wie RAG und Knowledge-Graphen wird daran gearbeitet, die Zuverlässigkeit von KI kontinuierlich zu steigern. Bis dahin bleibt uns jedoch die Aufgabe, Antworten stets mit einem wachsamen Auge zu hinterfragen und die Technologie nicht blind zu vertrauen.

Letztlich ist KI kein unfehlbarer Experte, sondern ein beeindruckendes Werkzeug – eines, das uns enorm unterstützen kann, wenn wir es bewusst und umsichtig nutzen. Solange wir die gelegentlichen Halluzinationen mit einem gewissen Maß an Gelassenheit betrachten, sind wir auf dem richtigen Weg: hin zu einer KI, die nicht nur begeistert, sondern auch durch Verlässlichkeit überzeugt.

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