5 Erfolgsfaktoren der digitalen Transformation

Mit dem Grad der digitalen Aufklärung und Informationsverfügbarkeit steigen auch die Ansprüche von Kunden und Nutzern: Preisinformationen sind auf Knopfdruck abrufbar und Angebote können umfänglich, immer und überall verglichen werden.  Der Druck auf die Unternehmen verstärkt sich dabei zusätzlich durch neue Anbieter mit disruptiven Geschäftsmodellen. Nie war es einfacher neue Angebote an den Markt zu bringen und etablierte Unternehmenskonzepte aufzumischen.

AirBnB ist buchstäblich über Nacht im gemeinschaftlichen Wohnzimmer einer Studenten WG entstanden und hat mit seinem Geschäftsmodell eine ganze Branche erschüttert. In Ländern, in denen UBER nicht reguliert wurde, sieht man so gut wie keine Taxis mehr auf der Straße. Als das erste iPhone vorgestellt wurde, feierte Nokia sein bestes Jahresergebnis. Beispiele wie diese belegen die neue Realität, langjährig bestehende, etablierte Geschäftsmodelle können innerhalb kürzester Zeit obsolet werden.

Was ist also zu beachten, um nicht von der digitalen Welt überrollt zu werden, um auch zukünftig überlebensfähig zu sein?

1. Ein inspirierendes Leitbild als Nordstern und Wegbegleiter durch die digitale Transformation

Veränderungsprozesse sind eine Königsdisziplin und erfordern eine klare Orientierung für alle Beteiligten. Unternehmen, die ein starkes Bild der eigenen digitalen Zukunft etablieren können und wissen wo sie strategisch hinwollen, legen den Grundstein für das erfolgreiche Weiterbestehen.

Eine inspirierende Vision bildet dabei nicht nur die Basis für strategische Entscheidungen, sondern dient – sofern sie mit dem Wertesystem der Organisation in Einklang geht – auch als treibende Kraft auf dem Weg zum digitalen Wandel.

Als Indikatoren für ein gutes und inspirierendes Leitbild dienen intrinsisch motivierte Mitarbeitende und begeisterte Kunden.

2. Die eigene Ausgangssituation und das Umfeld verstehen

Eine gute Kenntnis der eigenen Ausgangssituation ist dabei essenziell.

Nur wer seinen Ausgangspunkt kennt und ein situatives Bewusstsein entwickelt hat, wird auch eine tragfähige Strategie für die eigene Geschäftsmodell-Transformation finden. Ein situatives Bewusstsein zu besitzen bedeutet ein umfängliches Verständnis über Mitbewerber und äußere Einflüsse zu haben, die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen, Technologie- und Markt Trends im Blick zu haben, und im Besonderen ein fundiertes Wissen über seine Kunden und deren Wünsche zu besitzen.

3. Den Kunden in den Fokus nehmen

Ich bin der festen Überzeugung, dass in Zukunft nur noch jene Organisationen erfolgreich bestehen bleiben, die es schaffen, ihre Wertschöpfungskette konsequent an ihren Kunden auszurichten. Dabei geht es heute nicht mehr nur noch darum, die Kundenerwartungen zu erfüllen, sondern vielmehr diese zu übertreffen und den Einkaufsprozess in ein besonderes Erlebnis zu verwandeln. Dies gilt sowohl im B2C als auch im B2B Bereich. Im Wettlauf um Kunden können Einkäufer heute das Besondere erwarten, werden immer wieder überrascht und begeistert.

Beispiele für gut gestaltete Customer-Journeys gibt es dabei viele. Kunden von Lieferando oder DHL erfahren zum Beispiel in Echtzeit, wo sich ihr Essen oder Paket gerade befindet und wann es voraussichtlich eintreffen wird.

Unternehmen die konsequent ihre Kunden in den Fokus nehmen, nutzen Daten von ihren Prozessen und transformieren diese soweit möglich zum Kundenerlebnis. Sie schaffen Transparenz über ihre Prozesse und bringen Dienstleistungen und Produkte näher zu ihren Kunden. Sie denken innovative Lösungen für ihre Kunden anstatt Absatzmärkte für ihre Produkte.

4. Steuerung und Führung

Die digitale Transformation trifft im Unternehmen oft auf Widerstände. Dabei ist die Spannbreite an Gründen vielfältig, beginnend bei der Trägheit, Altgewohntes loszulassen, bis zur Unsicherheit über das eigene Fortbestehen im Unternehmen, wenn der digitale Fortschritt Einzug erhält. Organisationen, die es schaffen ihre eigenen Kräfte zu vereinen und gemeinschaftlich voranzugehen, meistern den digitalen Wandel nachvollziehbarerweise erfolgreicher.

Wichtige Faktoren für den Erfolg sind dabei u.a.:

  • Mündige Führungspersönlichkeiten, die das Unternehmen souverän durch die Transformation führen können.
  • Eine Organisationsstruktur, die Handlungsfreiräume für dezentrale Einheiten schafft.
  • Ein starkes TMO (Transformation Management Office), dass den Veränderungsprozess durch kompetentes Change Management unterstützt.

5. Innovationsprozess etablieren

Um nicht erneut in die Starrheitsfalle zu geraten, sollte das eigene Neuerfinden fester Bestandteil des neuen, digitalen Selbst werden. Mit einem iterativen Innovationsprozess, wie z.B. Design-Thinking wird die Kundenzentrierung beständig fortgeführt und damit zum festen Bestandteil der eigenen Unternehmensphilosophie.

Ist der Innovationsprozess erfolgreich installiert, werden Lösungen neu gedacht bevor sich die Sättigung durch sinkende Umsätze und Gewinne bemerkbar macht.

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