Continuous Delivery ist eine DevOps-Praxis, die darauf abzielt, den gesamten Software-Lebenszyklus von der Entwicklung bis zur Produktion zu automatisieren. Durch die enge Integration von Continuous Integration und automatisierten Tests wird sichergestellt, dass neue Codeänderungen schnell, zuverlässig und mit hoher Qualität in die Produktion überführt werden. Dies ermöglicht eine kürzere Time-to-Market, eine höhere Kundenzufriedenheit und eine bessere Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Marktbedingungen.
Funktionsweise von Continuous Delivery
Continuous Delivery basiert auf der kontinuierlichen Integration von Code-Änderungen in ein gemeinsames Repository. Dieser Prozess umfasst mehrere Phasen, einschließlich Builds, Tests und automatischer Freigabe. Die Entwickler checken ihren Code in das Repository ein, woraufhin eine automatisierte Pipeline gestartet wird, die den Code automatisch auf Fehler testet und die Anwendung in einer Staging-Umgebung bereitstellt. In dieser Continuous Delivery Pipeline werden automatisierte Tests wie Unit Tests, Integrationstests und Continuous Testing durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Code den Anforderungen entspricht und zuverlässig ist. Der Build-Prozess ist der erste Schritt, bei dem der Code in ein ausführbares Format gebracht wird. Nach erfolgreichem Abschluss der Tests wird der Code für die Produktion vorbereitet und kann per Knopfdruck oder automatisch freigegeben werden.
Continuous Deployment
Continuous Deployment baut auf Continuous Delivery auf und geht einen Schritt weiter, indem die Software nach jedem erfolgreichen Durchlauf der Pipeline automatisch in der Produktivumgebung bereitgestellt wird. Continuous Deployment ist eine Erweiterung von Continuous Integration und Continuous Delivery und stellt eine vollständig automatisierte Pipeline dar, in der die Anwendungsbereitstellung ohne manuelle Freigaben erfolgt.
Wer benötigt Continuous Delivery?
Continuous Delivery ist eine leistungsstarke Methode, die für eine Vielzahl von Unternehmen von großem Nutzen sein kann.
Unternehmenstyp | Beispiele |
Was macht CD vorteilhaft?
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Unternehmen mit hohen Release-Frequenzen | – E-Commerce-Unternehmen: Ständige Anpassung an Markttrends und Kundenbedürfnisse. | – Schnellere Markteinführung: Neue Features und Bugfixes erreichen Kunden schneller. |
– Software-as-a-Service (SaaS)-Anbieter: Regelmäßige Updates und neue Features für Abonnenten. | – Höhere Softwarequalität: Frühe Fehlererkennung und kontinuierliche Verbesserung. | |
– Mobile App-Entwickler: Schnelle Reaktion auf Feedback und neue Gerätefunktionen. | – Geringeres Risiko: Kleinere, häufigere Releases reduzieren das Risiko von Fehlern. | |
Unternehmen, die agile Methoden einsetzen | – Start-ups: Schnelle Produktentwicklung und Markteinführung. | – Flexibilität: Schnelle Anpassung an sich ändernde Anforderungen. |
– Unternehmen in schnelllebigen Branchen: Technologie, Finanzen, etc. | – Effizienz: Automatisierung von Prozessen und Reduzierung von manuellen Eingriffen. | |
Unternehmen mit großen, komplexen Softwareprojekten | – Finanzinstitute: Ständige Anpassung an regulatorische Anforderungen und neue Technologien. | – Verbesserte Zusammenarbeit: Enge Zusammenarbeit zwischen Entwicklung und Betrieb. |
– Telekommunikationsunternehmen: Verwaltung großer und komplexer Softwarelandschaften. | – Geringeres Risiko: Kleinere, häufigere Releases reduzieren das Risiko von Fehlern. | |
Unternehmen, die eine hohe Softwarequalität anstreben | – Medizintechnik: Hohe Anforderungen an Sicherheit und Zuverlässigkeit. | – Höhere Softwarequalität: Frühe Fehlererkennung und kontinuierliche Verbesserung. |
– Luft- und Raumfahrt: Kritische Anwendungen, die höchste Standards erfüllen müssen. | – Flexibilität: Schnelle Anpassung an sich ändernde Anforderungen. |
Tools und Automatisierung in Continuous Delivery
Verschiedene Tools unterstützen den Continuous Delivery-Prozess und helfen bei der Automatisierung und Verwaltung der Pipeline. Ein bekanntes Tool ist Jenkins, das häufig in Kombination mit CI- und CD-Pipelines eingesetzt wird. Jenkins automatisiert Build, Test und Deployment und stellt sicher, dass die Anwendung zuverlässig und kontinuierlich in die Produktionsumgebung überführt wird. Weitere Tools wie AWS und Cloud-basierte Lösungen ermöglichen die automatisierte Freigabe und Bereitstellung von Entwickleränderungen vom Repository bis zur Produktion.
Vorteile von Continuous Delivery
Die Einführung von Continuous Delivery bringt viele Vorteile mit sich. Sie ermöglicht eine schnellere Markteinführung, eine höhere Zuverlässigkeit der Software und eine effizientere Zusammenarbeit zwischen Entwicklern und Betriebsteams. Continuous Delivery automatisiert den Prozess der Codebereitstellung, minimiert das Fehlerrisiko und verbessert die Produktivität der Entwicklungsteams.
Insgesamt bietet Continuous Delivery einen entscheidenden Vorteil in der modernen Softwareentwicklung und ermöglicht es Unternehmen, schneller und zuverlässiger auf Marktanforderungen zu reagieren. Continuous Delivery steht als Begriff für die effiziente und kontinuierliche Bereitstellung von Software und ist ein wesentlicher Bestandteil der DevOps-Strategie, um die Automatisierung und Zuverlässigkeit der Softwareentwicklung zu gewährleisten.
Continuous Integration (CI) und Continuous Delivery (CD)
Continuous Integration (CI) und Continuous Delivery (CD) sind zwei verwandte, aber unterschiedliche Praktiken in der modernen Softwareentwicklung. Beide Konzepte zielen darauf ab, die Effizienz, Qualität und Geschwindigkeit der Softwarebereitstellung zu verbessern, unterscheiden sich jedoch in ihren spezifischen Zielen, Prozessen und Ergebnissen. Hier ist ein Vergleich der beiden:
Aspekt | CI | CD |
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Ziel | Sicherstellen, dass der Code von Entwicklern regelmäßig und fehlerfrei in ein gemeinsames Repository integriert wird. | Automatisierung des gesamten Prozesses von der Integration bis zur Bereitstellung der Software in einer Staging- oder Produktionsumgebung. |
Prozess | – Automatisierte Builds nach jeder Codeänderung. | – Automatisierte Builds und Tests sowie Vorbereitung für die Bereitstellung. |
– Automatisierte Tests (Unit-Tests, Integrationstests) zur Sicherstellung der Codequalität. | – Kontinuierliches Testen und Bereitstellung in einer Staging-Umgebung, mit dem Ziel, die Software jederzeit bereit für die Produktion zu halten. | |
Ergebnis | Ein integrierter, getesteter Code im Repository, der bereit ist für den nächsten Schritt. | Eine bereitstellungsfähige Anwendung in einer Staging-Umgebung, die sofort in die Produktion überführt werden kann. |
Fokus | Integration und Testen von Codeänderungen. | Automatisierung des gesamten Release-Prozesses, von der Codeintegration bis zur Produktionsbereitstellung. |
Manueller Aufwand | Entwickelt, um manuelle Integrationsprobleme und Konflikte zu reduzieren. | Entwickelt, um die manuelle Freigabe für den Release-Prozess zu minimieren oder ganz zu eliminieren. |
Eingesetzte Tools | – CI-Tools wie Jenkins, GitLab CI, Travis CI. | – CI-Tools plus zusätzliche CD-Tools für die Bereitstellung, wie Spinnaker, GoCD, Jenkins (mit CD-Pipeline). |
Anwendungsbereich | Eignet sich für Teams, die häufige Codeänderungen und Merge-Prozesse verwalten müssen. | Ideal für Organisationen, die regelmäßige, automatisierte Releases und eine schnelle Auslieferung der Software benötigen. |
Abhängigkeit | CI kann als unabhängiger Prozess verwendet werden, aber oft ein erster Schritt zu CD. | CD baut auf CI auf und erweitert den Prozess bis zur Bereitstellung. |
Nutzer | Häufig von Entwicklungsteams genutzt, die an gemeinsamen Projekten arbeiten. | Wird von DevOps-Teams verwendet, die für die gesamte Softwarebereitstellung verantwortlich sind. |
Herausforderung | Sicherstellen, dass der Code in kleinen, häufigen Schritten integriert wird. | Sicherstellen, dass die Anwendung jederzeit in einem releasefähigen Zustand ist. |
Die kontinuierliche Integration konzentriert sich auf die kontinuierliche Integration des Codes der Entwickler in ein gemeinsames Repository, während automatisierte Tests die Qualität des Codes sicherstellen. Continuous Delivery geht über CI hinaus und zielt darauf ab, den gesamten Bereitstellungsprozess zu automatisieren, so dass die Software jederzeit produktionsbereit ist. Während CI die Grundlage für einen reibungslosen Entwicklungsprozess bildet, schließt CD diesen Prozess ab, indem sichergestellt wird, dass die Software schnell, effizient und zuverlässig ausgeliefert werden kann.