MVP Award – die Auszeichnung für IT-Experten

Im September 2021 konnten wir unserem Kollegen Michael Roth zur Verleihung des „Microsoft Most Valuable Professional Award“ (MVP) gratulieren. Mit Nils Kaczenski verfügt die IT-P auch noch über einen weiteren MVP – für Cloud & Datacenter Management. Doch was verbirgt sich hinter dieser Auszeichnung, die nur wenigen IT-Experten und Mitgliedern der technischen Communities zuteil wird?

Microsoft Most Valuable Professionals (MVPs) sind Technologieexperten, die ihr Wissen leidenschaftlich mit der Community teilen. Sie verfügen über fundierte Kenntnisse von Microsoft-Produkten und -Diensten und sind dabei in der Lage, verschiedene Plattformen, Produkte und Lösungen zusammenzubringen, um reale Probleme zu lösen. Die Leistungen für die Community können dabei ganz unterschiedlich aussehen. Das Tätigkeitsspektrum reicht von Vorträgen und Social Media-Beiträgen bis hin zum Schreiben von Büchern und der Unterstützung anderer Online-Community-Mitglieder bei technischen Problemen oder Fragen rund um die Produktwelt.

MVPs bilden eine globale Gemeinschaft von aktuell über 4.000 technischen Experten in 90 Ländern und Regionen. Zusätzlich honoriert die Auszeichnung neben den außergewöhnlichen technischen Fähigkeiten die Bereitschaft der MVPs, anderen in der Community zu helfen und Lösungen für Problemfälle anzubieten.

Was ist die MVP-Auszeichnung?

Seit mehr als zwei Jahrzehnten bietet der Microsoft MVP Award die Möglichkeit, herausragenden Community-Experten „Danke“ zu sagen. Awards gibt es dabei für die unterschiedlichsten Kategorien:

  • Microsoft Azure
  • Windows Development
  • Office Development
  • Developer Technologies
  • Data Platform
  • AI
  • Cloud & Datacenter Management
  • Enterprise Mobility
  • Windows & Devices for IT
  • Office Apps & Services
  • Business Applications

Informationsvorsprung für MVPs

MVP zu sein hat Vorteile, was sich vor allen Dingen in einem Informationsvorsprung im Bereich der Produkte niederschlägt. Dazu gehören der frühzeitige Zugang zu Microsoft-Produkten, direkte Kommunikationskanäle mit unseren Produktteams und eine Einladung zum Global MVP Summit, einer exklusiven jährlichen Veranstaltung am Hauptsitz in Redmond. MVPs haben auch eine sehr enge Beziehung zu den lokalen Microsoft-Teams, die MVPs unterstützen und befähigen, kompetent Bedürfnisse und Möglichkeiten im lokalen Ökosystem abzudecken.

Weitere Infos zum Thema bietet Microsoft auf der Seite Most Valuable Professional.

NILS KACZENSKI & MICHAEL ROTH
IM GESPRÄCH


Zwei unserer Berater haben von Microsoft den renommierten Award „Most Valuable Professional“ (MVP) verliehen bekommen. Michael Roth ist seit September 2021 MVP für „Business Applications“ und Nils Kaczenski ist schon seit mehreren Jahren für das Thema „Cloud & Datacenter Management“ ausgezeichnet worden. Der MVP-Award hebt besondere Leistungen in der IT-Community hervor. Weltweit gibt es etwa 4.000 MVPs, in Deutschland sind es gut 150 Personen.

Michael und Nils, wann habt ihr eure Auszeichnungen bekommen?

Michael: Bei mir war es am Mittwoch, dem 1. September dieses Jahres, als ich mit meinen Mädels auf dem Spielplatz war.

Nils: Ich bin ja schon etwas länger dabei. Ich erhielt im Spätsommer 2003 einen Anruf von einer Microsoft-Mitarbeiterin, ob ich einverstanden sei, als MVP nominiert zu werden. Ich war ziemlich perplex, hatte aber natürlich nichts dagegen. Seither hat es jedes Jahr wieder geklappt, aber es ist jedes Jahr zum „Re-Award“ spannend, bis die Mail von Microsoft dann eintrifft. Meist am späten Nachmittag unserer Zeit, weil dann in Redmond gerade der Arbeitstag beginnt.

Welches sind die Communities, in denen ihr aktiv seid?

Michael: Am aktivsten bin ich auf Twitter und auf Events. Auf Twitter bin ich derjenige, der „doofe Fragen“ stellt. Ich sehe mich selbst als Anfänger, und mein Content, den ich auf meinem Blog veröffentliche, ist für Einsteiger gedacht. Leute ohne technischen Hintergrund sollen von der Power Platform profitieren und da bin ich derjenige, der sehr bewusst mit einfachen Fragen Zusammenhänge herstellt oder Inhalte runterbricht. Meist stellt sich dann raus, dass ich (oh Wunder) nicht der Einzige war, der diese oder jene Frage hatte. Das Ganze hat auf einem Meetup in Köln im Mai 2019 angefangen, da habe ich zum ersten Mal Twitter benutzt und habe erfahren, dass es überhaupt solche Communities rund um Technik gibt. Das war mir vorher überhaupt nicht klar.

Nils: Bei mir sind es zwei Hauptplattformen. Einmal der Community-Blog faq-o-matic.net, den ich seit gut 15 Jahren mit über 100 Autor*innen aus der Community betreibe. Und zum anderen das Webforum MCSEboard.de, da bin ich auch schon bald 15 Jahre. Die Admins dort achten auf einen freundlichen Ton und es geht hauptsächlich um professionelle IT. Viele der Aktiven habe ich auch schon IRL (in real life) getroffen.

Michael: Ansonsten bin ich viel auf Events tätig. Als Speaker für User Adoption und Power Platform, als Volunteer, um Events möglich zu machen (regelmäßig z.B. beim Scottish Summit) oder als Organisator. Ich habe mit ein paar Freunden die Power Platform Starter Days ins Leben gerufen, von denen es bald die zweite Auflage geben wird. Tatsächlich ist die deutsche BizApps-Szene noch sehr klein. Jetzt gibt es mit mir sieben deutschsprachige MVPs im Bereich der Business Applications.

Nils: Ja, Events mache ich auch viele – eigentlich. Ich hoffe, dass das bald wieder geht. Online ist da kein echter Ersatz.

Wieviel Zeit investiert ihr in die Community?

Michael: Das rechne ich gar nicht so. Es ist ein Hobby, und dafür geht Zeit drauf. Lass es mal so 20 bis 30 Stunden pro Monat sein. Es gibt natürlich Monate, da geht mehr Zeit drauf. Im Oktober etwa fahre ich zum Southcoast Summit, Donnerstag Abend ist ein Hackathon, Freitag ein Workshop, Samstag mein Vortrag, Sonntag geht’s zurück.

Nils: Bei mir ist das ähnlich, wobei ich das einige Jahre noch viel intensiver betrieben habe als heute. Da habe ich abends noch Videos aufgenommen oder Artikel für Zeitschriften geschrieben. Oder die Bücher, die ich mit anderen MVPs geschrieben habe – das waren dann Monate mit vielen Frühschichten … morgens ab vier vor der Arbeit noch Kapitel kloppen. Das mach ich heute aber nicht mehr.

Habt ihr persönlichen Kontakt zu anderen MVPs, vielleicht sogar international?

Michael: Ein Großteil meines Freundeskreises besteht aus MVPs, auch wenn das nicht geplant war. Wenn ich mal an wirklich enge Freunde aus der Community denke, fallen mir spontan Chris Huntingford, Emma D’arcy, Malin Martnes, Mark Christie, Mike Hartley, Allison Mulligan, Andrew Bibby, Eldert Grootenboer, EY, Luise Freese, Dilyana Radulova, Alexander Eggers und Raphael Köllner ein.

Und wenn ich das noch ausdehne zu Leuten, mit denen ich viel im persönlichen Kontakt stehe, dann wird die Liste unglaublich lang. Laura Graham-Brown, Tricia Sinclair, Carl Cookson, Andrew Welch, Claire Rose Carmichael, Iain Connolly, Joe Griffin, Julian Sharp, Keith Whatling, Matt Beard, Matt Collins-Jones, Samit Saini, Michael Plettner, Ragnar Heil, Robert Muslow … wow, ich breche hier besser mal ab, denn du siehst, die Liste ist unglaublich lang. Vor allem aus England bin ich mit den meisten MVPs per Du. Das kommt einfach daher, dass meine erste internationale Konferenz der Scottish Summit 2020 war. MVPs kümmern sich halt um die Community und nehmen eigentlich jeden direkt in ihrer Mitte auf. Weil der Scottish Summit die letzte große Konferenz vor dem Lockdown war, hat sich dann ein virtueller Pub etabliert, der sich nun schon seit gut zwei Jahren einmal die Woche trifft. So entstehen natürlich enge Bande.

Nils: Ja, das kann ich bestätigen. Bei mir sind es allerdings eher deutsche Namen aus der Exchange- und Security-Welt – Urgesteine wie Frank Carius, Mark Heitbrink, Marc Grote oder Norbert Fehlauer. Oder die Hyper-V-Community um Carsten Rachfahl und Jan Kappen. Das Besondere an der MVP-Community ist, dass man sich unabhängig vom Fachgebiet sehr schnell zusammenfindet. Das ist echt klasse.

Habt ihr schon Probleme durch die Community lösen können?

Michael: Fast täglich entdecke ich auf Twitter coole Lösungen oder Ideen, wie man Power Apps, SharePoint oder Teams super nutzen kann. Es gibt so viele clevere Leute, die geile Ideen publizieren, das ist eine wahre Fundgrube für Technik-Enthusiasten. Wenn ich mal nicht weiter weiß, wende ich mich auch gerne an die Community. Unter dem Hashtag #poweraddicts versammeln sich alle Leute, die was über die Power Platform wissen könnten. Mein liebstes Beispiel kommt aber aus dem Lizenzbereich. Lizenzen bei Microsoft sind eine Wissenschaft für sich und wenn ich mir unsicher bin, rufe ich schnell einen Freund an, der bei Microsoft dafür zuständig war und sich daher bestens auskennt.

Darüber hinaus bin ich in mehreren Gruppen, in denen sich Consultants aus der ganzen Welt täglich zu ganz konkreten Fragen rund um die Plattform austauschen. Der Community-Gedanke (und die Schlagwörter #bettertogether #sharingiscaring) werden aktiv gelebt. Gemeinsam können wir besser werden.

Nils: Ja, ich habe schon eine ganze Reihe von Problemen durch die Community lösen können. Oft auch in Projekten – wenn es etwa in einer IT-Migration nicht voranging und ich jemanden anrufen konnte, der die Lösung direkt kannte. Kleine Hilfen bekomme ich fast täglich – ein Tipp für ein Tool hier, ein Workaround dort.

Community-Kontakte zu Michael und Nils:

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