Obwohl das Potenzial datengetriebener Geschäftsmodelle im digitalen Zeitalter zunehmend erkannt wird, sind diese Modelle in deutschen Unternehmen noch immer Mangelware. Eine aktuelle Studie von IDC in Zusammenarbeit mit Springer Fachmedien Wiesbaden zeigt, dass erst 36 Prozent der deutschen Unternehmen datengetriebene Geschäftsmodelle erfolgreich umgesetzt haben.
Datenstrategien und deren Bedeutung
Trotz der fortschreitenden digitalen Transformation und der wachsenden Bedeutung von Big Data haben nur rund 50 Prozent der befragten Unternehmen eine konkrete Datenstrategie entwickelt. Dieser Wert ist alarmierend, da datengetriebene Ansätze sowohl Effizienzsteigerungen als auch neue Erlösquellen bieten können. Die Analyse von Datenbeständen kann zudem als Grundlage für neue Produkte und Dienstleistungen dienen, die den Geschäftserfolg nachhaltig beeinflussen.
Bisher kaum verbreitete Ansätze
Die Studie zeigt auch, dass 54 Prozent der Unternehmen die Nutzung von Daten als wettbewerbsentscheidend ansehen, aber nur 31 Prozent tatsächlich datengetriebene Geschäftsprozesse etabliert haben. Von diesen Unternehmen berichten nur 24 Prozent über messbare Erfolge ihrer Datenprojekte.
Herausforderungen und Hindernisse
Ein wesentlicher Hemmschuh ist die mangelnde Expertise im Umgang mit Daten. Nur 17 Prozent der Unternehmen geben an, über ausreichende Fähigkeiten zur Datenanalyse zu verfügen. Zudem scheitern 33 Prozent der Datenprojekte an der mangelnden Nutzbarkeit und Kompatibilität der vorhandenen Daten. Auch die operativen Prozesse sind häufig nicht auf datengetriebene Ansätze ausgerichtet, was die Umsetzung zusätzlich erschwert.
Wettbewerbsvorteile durch Daten
Ein besonders interessanter Aspekt der Studie ist, dass 49 Prozent der Unternehmen, die datengetriebene Geschäftsmodelle umgesetzt haben, von einem signifikanten Wettbewerbsvorteil berichten. Dies unterstreicht die Bedeutung einer strategischen Ausrichtung auf datengetriebene Innovationen.
Datengetriebene Geschäftsmodelle sind noch nicht weit verbreitet
In den kommenden zwei Jahren planen viele Unternehmen, verstärkt auf datengetriebene Modelle zu setzen. Rund die Hälfte der befragten Unternehmen sieht großes Potenzial in der Nutzung von Maschinendaten und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Vor allem in Bereichen wie Predictive Maintenance und Robotic Process Automation (RPA) erwarten die Experten deutliche Effizienzsteigerungen.
Die Herausforderung bleibt jedoch groß: Datenmanagement und die erfolgreiche Analyse von Datenbeständen sind entscheidend für den Geschäftserfolg. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, damit datengetriebene Geschäftsmodelle in der deutschen Wirtschaft keine Mangelware bleiben. Technologieunternehmen wie Microsoft investieren verstärkt in datengetriebene Lösungen, um die digitale Transformation voranzutreiben.
Studien zeigen, dass datengetriebene Geschäftsmodelle nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch neue Geschäftsmodelle und Erlösquellen schaffen können. Etwa die Hälfte der befragten Unternehmen plant, ihre Datenstrategien in den nächsten Jahren weiterzuentwickeln, um im digitalen Zeitalter wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Ergebnisse der IDC-Studie sind ein klarer Weckruf: Um im Jahr 2024 und darüber hinaus wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen deutsche Unternehmen ihre datengetriebenen Geschäftsmodelle weiterentwickeln und verstärkt auf datengetriebene Strategien setzen.