Deutsche Unternehmen setzen verstärkt auf künstliche Intelligenz. Doch welche Rolle spielt dabei das „Made in Germany“-Siegel? Wir verraten es Ihnen in diesem Artikel.
Neue Studie von Bitkom (2024): Mehr KI aus Deutschland gefordert
Der Trend zur Künstlichen Intelligenz ist ungebrochen. Eine aktuelle Bitkom-Studie unter 602 Unternehmen ab 20 Beschäftigten zeigt: 84 Prozent der Befragten, die generative KI nutzen oder einführen wollen, legen großen Wert auf das Herkunftsland des Anbieters. Eine klare Mehrheit von 86 Prozent bevorzugt dabei deutsche Anbieter. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Deutsche Unternehmen schätzen die Qualität, Zuverlässigkeit und den Datenschutz, den deutsche Anbieter gewährleisten. Zudem sind kürzere Kommunikationswege und eine engere Zusammenarbeit mit heimischen Unternehmen von Vorteil.
Deutsche Unternehmen schätzen die Qualität und Zuverlässigkeit von Produkten ‚made in Germany‘. Die Wahl eines deutschen Anbieters unterstützt zudem die heimische Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze. In Zeiten zunehmender geopolitischer Spannungen wird die Abhängigkeit von ausländischen Technologieanbietern als Risiko wahrgenommen. Deutsche KI-Lösungen sind häufig speziell auf die Bedürfnisse deutscher Unternehmen zugeschnitten und können daher besser integriert werden. Die Förderung von KI-Kompetenzen in Deutschland ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.
Mit der generativen KI auf dem Weg zur Digitalisierung?
Die Bitkom-Umfrage zeigt, dass sich 84 Prozent der Unternehmen in Deutschland mehr generative künstliche Intelligenz wünschen. Dabei bevorzugen 86 Prozent KI aus Deutschland als Herkunftsland des Anbieters. Die repräsentative Umfrage unter 602 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern zeigt, dass deutsche Unternehmen generative KI stärker nutzen wollen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die USA mit 64 Prozent und Japan mit 39 Prozent.
Dahinter folgen China mit 34 Prozent und andere Länder mit 19 Prozent. Diese Daten verdeutlichen, dass Deutschland bei der Nutzung von KI führend ist und die Unternehmen mehr generative KI zur Optimierung ihrer Prozesse einsetzen wollen. Generative KI, wie sie beispielsweise in großen Sprachmodellen zum Einsatz kommt, ermöglicht es Unternehmen, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, Prozesse zu automatisieren und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.
Wirtschaft wünscht Deutschland als führenden KI-Standort
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen das wachsende Interesse an KI-Lösungen ‚made in Germany‘. Deutschland hat das Potenzial, ein führender KI-Standort zu werden, da es über eine starke Forschungslandschaft, hochqualifizierte Fachkräfte und eine etablierte Industrie verfügt. Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, müssen jedoch noch einige Herausforderungen bewältigt werden. Neben dem Ausbau der KI-Forschung und der Förderung von Talenten ist es entscheidend, einen geeigneten regulatorischen Rahmen zu schaffen, der Innovationen fördert und gleichzeitig den Datenschutz gewährleistet. Darüber hinaus muss die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik intensiviert werden, um Deutschland zu einem attraktiven Standort für KI-Unternehmen zu machen.
Vor dem Hintergrund des globalen Wettlaufs um die KI-Dominanz ist es von großer Bedeutung, dass Deutschland seine Stärken konsequent ausbaut. Die digitale Souveränität Deutschlands stand im Mittelpunkt des Digital-Gipfels im Oktober 2024 in Frankfurt. Über 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft diskutierten Strategien, um KI-Innovationen zu fördern und Deutschland als führenden KI-Standort in Europa zu etablieren. Bundesminister Wissing betonte die Bedeutung von KI-Zentren und praxisnaher Unterstützung für den Mittelstand. Gleichzeitig kündigte er ein innovationsfreundliches KI-Gesetz zur Stärkung der Unternehmen an. Auch Bundesminister Habeck betonte die Bedeutung einer rechtssicheren und nutzerorientierten Regulierung, um digitale Lösungen in die Breite der Wirtschaft zu tragen.