Ab dem 1. April 2025 soll laut vielen Medienberichten in Deutschland der digitale Führerschein eingeführt werden. Autofahrerinnen und Autofahrer sollen dann ihre Fahrerlaubnis bequem auf dem Smartphone nachweisen können. Doch das wird noch nicht möglich sein.
Entgegen anders lautender Meldungen beginnt im April keine Testphase für den digitalen Führerschein. Wie das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) bestätigte, kam es hier offenbar zu einer Verwechslung mit dem digitalen Fahrzeugschein.
Für den digitalen Fahrzeugschein ist ab Ende April 2025 eine Pilotphase geplant. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können ihn dann in einer Testumgebung ausprobieren. Die Nutzung erfolgt über die App i-Kfz“, die derzeit vom BMDV gemeinsam mit dem Kraftfahrt-Bundesamt und der Bundesdruckerei GmbH entwickelt wird. Der genaue Starttermin für die Pilotphase wird zeitnah bekannt gegeben.
Wann ist mir einer Einführung des Digital-Führerschein zu rechnen?
Laut dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) laufen zwar bereits Vorbereitungen für die Einführung des digitalen Führerscheins, konkrete Umsetzungspläne gibt es aber noch nicht. Die rechtliche Grundlage wurde erst am 12. Februar 2025 mit einem vom Bundeskabinett verabschiedeten Entwurf zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes geschaffen.
Immerhin auf EU-Ebene ist ein digitaler Führerschein geplant: Wie der ADAC berichtet, soll bis 2030 ein einheitlicher EU-Führerschein eingeführt werden, der in allen Mitgliedsstaaten digital verfügbar ist und gegenseitig anerkannt wird. Konkrete Termine für die Umsetzung der Richtlinie in Deutschland stehen allerdings noch aus.
Da die EU-Staaten bis etwa 2030 Zeit für die nationale Umsetzung haben, könnte es hierzulande noch einige Jahre dauern, bis der digitale Führerschein flächendeckend eingeführt ist. Bis dahin bleibt der physische Führerschein Pflicht und muss beim Fahren mitgeführt werden.
ADAC sieht Potenzial – aber auch Hürden
Der ADAC sieht in der digitalen Lösung eine sinnvolle Ergänzung zum physischen Führerschein, warnt aber vor überzogenen Erwartungen. Der digitale Führerschein wird noch nicht von allen Behörden anerkannt. Bei Fahrten ins Ausland muss weiterhin der klassische Führerschein mitgeführt werden. Zudem ist der Nachweis bei Alkohol- und Drogenkonsum oder Führerscheinentzug nur in Verbindung mit amtlichen Registern rechtsgültig.
Digitale Fahrerlaubnis in Sicht? Was jetzt wirklich kommt
Der digitale Führerschein wird in Deutschland nicht, wie vielfach berichtet, zum 1. April 2025 eingeführt. Konkrete Umsetzungspläne für den digitalen Führerschein gibt es noch nicht, auch wenn inzwischen erste gesetzliche Grundlagen geschaffen wurden. Eine flächendeckende Einführung wird in Deutschland wohl noch einige Jahre auf sich warten lassen. Bis dahin bleibt der physische Führerschein Pflicht und muss mitgeführt werden.
Die EU arbeitet an einer umfassenden Reform der Führerscheinrichtlinie, die auch die Einführung eines einheitlichen digitalen Führerscheins vorsieht. Dieser soll in der European Digital Identity Wallet (EUDI-Wallet) gespeichert werden und europaweit anerkannt sein. Erste Rückmeldungen aus der Pilotphase sollen helfen, den einheitlichen digitalen Führerschein EU-weit einzuführen.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Digitalisierung des Führerscheins ein laufender Prozess ist, der in den kommenden Jahren weiter voranschreiten wird. Es ist jedoch wichtig, sich auf offizielle Quellen zu verlassen, um Fehlinformationen zu vermeiden.