Künstliche Intelligenz (KI) sorgt in immer mehr Unternehmen der DACH-Region für spürbare Verbesserungen. Laut der aktuellen Trendstudie Digital 2030 – The Rise of Applied AI“, die das Beratungs- und Softwarehaus valantic in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt Research Institute (HRI) durchgeführt hat, erzielen mittlerweile 70 Prozent der befragten Unternehmen einen messbaren geschäftlichen Mehrwert durch den Einsatz von KI. Die Studie zeigt: Unternehmen sind besonders erfolgreich, wenn sie strategische und strukturelle Themen gezielt angehen. Eine solide Datenbasis und klare Governance-Strukturen sind dabei entscheidend. Die Ergebnisse unterstreichen die wachsende strategische Bedeutung von KI für Unternehmen bis 2030.
KI bleibt relevant – trotz nachlassendem Hype
Die Studie basiert auf einer umfassenden Befragung von C-Level-Entscheidern aus wichtigen Branchen wie Automobil, Gesundheit und Pharma sowie Handel und Konsumgüterindustrie und bietet damit wertvolle Einblicke in die aktuellen Herausforderungen und Zukunftschancen rund um KI. Für die Studie wurden rund 700 Führungskräfte aus Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu ihren Digitalisierungsprioritäten und dem konkreten Einsatz digitaler Technologien befragt. Dabei wird klar, dass KI weiterhin eine hohe Priorität genießt: 79 Prozent der Entscheider halten Künstliche Intelligenz für eine der entscheidenden Technologien für den Unternehmenserfolg in den kommenden fünf Jahren. Nur Cybersecurity-Technologien (81 Prozent) und Cloud Computing (80 Prozent) genießen eine noch höhere Priorität. Auch wenn der große Hype um generative KI im vergangenen Jahr seinen Höhepunkt erreicht hatte und mittlerweile abgeklungen ist, investieren Unternehmen weiterhin massiv in praxistaugliche KI-Lösungen. Frühere Trendthemen wie Metaverse oder Blockchain haben dagegen deutlich an Relevanz verloren und rangieren in der Priorität der Entscheider weit hinten.
Die Grafik stellt dar, welche digitalen Technologien Unternehmensentscheider aktuell als besonders relevant für den Erfolg ihres Unternehmens in den nächsten fünf Jahren einschätzen. In einer Befragung konnten sie jeweils angeben, ob sie eine Technologie als „sehr wichtig“, „eher wichtig“ oder „weniger wichtig“ betrachten. Die Prozentzahlen geben dabei an, wie viele Entscheider eine Technologie für mindestens „eher wichtig“ halten.
Die wichtigsten Technologien bis 2030
- Cybersecurity-Technologien führen mit insgesamt 81 % Zustimmung klar das Ranking an. Über die Hälfte (51 %) bezeichnet diese sogar als „sehr wichtig“. Der Fokus auf Cybersecurity zeigt, dass Entscheider zunehmend großen Wert auf den Schutz vor Cyberangriffen und auf Datensicherheit legen.
- Cloud Computing folgt mit 80 % Zustimmung dicht dahinter. Die Befragten sehen hier besonders den Nutzen durch cloudbasierte Infrastrukturen zur Unterstützung zentraler Geschäftsprozesse.
- Künstliche Intelligenz (KI) mit 79 % und das Internet der Dinge (IoT) mit 78 % werden ebenfalls als besonders relevant für zukünftigen Geschäftserfolg eingeschätzt. Diese Technologien punkten vor allem durch ihre Fähigkeit, Effizienz zu steigern und neue Geschäftspotenziale zu erschließen.
Technologien im Mittelfeld
Im Mittelfeld liegen Technologien, deren Potenzial zwar erkannt wird, aber etwas weniger stark bewertet wurde:
- Funktechnologien (z.B. 5G) mit 77 % Zustimmung.
- Robotic Process Automation (RPA) mit 76 %.
- Intelligente Roboter mit 74 %.
- Virtual Reality/Augmented Reality mit 72 %.
- Green IT (nachhaltige IT-Lösungen) mit 71 %.
Diese Technologien werden von einer deutlichen Mehrheit als wichtig angesehen, bleiben jedoch etwas hinter den absoluten Spitzenreitern zurück.
Quantencomputing als Schlusslicht
Am unteren Ende der Skala befindet sich Quantencomputing mit 70 %. Dies bedeutet jedoch immer noch, dass eine Mehrheit der Entscheider auch in dieser Technologie ein relevantes Zukunftspotenzial erkennt. Allerdings zeigt sich hier, dass viele Entscheider noch unsicher sind, wie schnell und konkret Quantencomputing Vorteile für das eigene Geschäft bringen kann.
Qualitätskontrolle, Datenmanagement und Kundenservice profitieren besonders
Die Studie gibt zudem an, in welchen Unternehmensbereichen KI besonders erfolgreich eingesetzt wird und welche Anwendungen derzeit am stärksten profitieren:
- IT-Abteilungen führen mit 64 Prozent Zustimmung das Feld an. Hier unterstützt KI vor allem im Bereich Cybersicherheit, Automatisierung von Wartungsprozessen und im Datenmanagement.
- Forschungs- und Entwicklungsabteilungen (29 Prozent) nutzen KI intensiv zur Entwicklung neuer Produkte und für präzisere Prognosen und Analysen.
- Logistik und Produktion profitieren jeweils zu 25 Prozent von intelligenten Systemen, die Lieferketten optimieren, Produktionsprozesse automatisieren und die Effizienz steigern.
- Kommunikations- und Marketingabteilungen (ebenfalls 25 Prozent) profitieren vor allem von automatisierter Kundensegmentierung, personalisierten Kampagnen und effizienterem Kundenservice.
Als zentrale Anwendungsfälle werden besonders automatisierte Qualitätskontrollen, effiziente Dokumenten- und Datenverwaltung sowie die Optimierung von Lieferketten und Kundenservice hervorgehoben.
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KI-Transformation braucht klare Strategie
Die technologischen und personellen Hürden für KI-Projekte sind inzwischen weniger entscheidend, so dass strategische Faktoren in den Vordergrund rücken. Die aktuelle Studie stellt fest, dass Unternehmen dann besonders erfolgreich sind, wenn sie strategische und strukturelle Themen gezielt angehen. Entscheidend sind vor allem eine qualitativ hochwertige und belastbare Datenbasis sowie klare Governance-Strukturen, die Prozesse und Verantwortlichkeiten verbindlich regeln. Ebenso wichtig ist eine intensive, abteilungsübergreifende Zusammenarbeit zwischen Datenspezialisten, IT-Experten und Fachbereichen, um die Potenziale von KI-Anwendungen voll auszuschöpfen.
Dr. Laurenz Kirchner, Managing Director bei valantic und Mitautor der Studie, betont, dass eine strategische Ausrichtung unabdingbar ist, um langfristige Wettbewerbsvorteile zu realisieren. Dr. Sven Jung vom Handelsblatt Research Institute ergänzt, dass KI keinesfalls eine kurzfristige Modeerscheinung ist, sondern den Unternehmenserfolg nachhaltig bestimmen wird.
Was sind die wichtigsten Erkenntnisse?
Die Ergebnisse der Studie zeigen eindringlich, dass Künstliche Intelligenz nicht nur ein Hype, sondern längst ein echter Treiber für messbaren Erfolg in Unternehmen geworden ist. Unternehmen legen besonderen Wert auf digitale Technologien, die schnelle, direkte Ergebnisse liefern und gleichzeitig Innovationspotenzial aufweisen. Neue oder komplexe Technologien wie Quantencomputing stehen dagegen aktuell noch weniger stark im Fokus. Entscheider bevorzugen Technologien, die bereits heute messbaren Erfolg zeigen und gleichzeitig klare Zukunftschancen versprechen.
Auch wenn es um den großen KI-Trend derzeit etwas ruhiger geworden ist – in der Praxis nimmt der Einsatz weiter zu. Unternehmen bevorzugen Lösungen, die Kosten sparen, Prozesse optimieren und Kundenbeziehungen verbessern. Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass erfolgreiche KI-Projekte neben der richtigen Technologie vor allem klare Strukturen, eine durchdachte Datenstrategie und die Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg benötigen. Die kommenden Jahre werden spannend, denn viele Unternehmen stehen erst am Anfang einer ganzheitlichen KI-Transformation, die ihren Geschäftserfolg maßgeblich beeinflussen kann.