Künstliche Intelligenz bietet großes Potenzial, bleibt im Unternehmensalltag jedoch oft abstrakt – begleitet von Unsicherheit und der Frage: „Wo sollen wir anfangen?“ Genau hier setzten Dominik Spitz (IT-P GmbH) und Christian Gland-Altenberend (Schlütersche Mediengruppe) an.
In einem spontanen Austausch entstand die Idee, mit einem praxisnahen Format technologische Hürden abzubauen und konkrete Anwendungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Das Ergebnis: die KI-Zukunftswerkstatt – ein zweitägiger Hackathon mit dem Ziel, KI greifbar zu machen und zugleich echte Mehrwerte für Fachportale und Serviceprodukte zu schaffen. Die Veranstaltung fand Anfang Mai im Betriebsrestaurant am Campus Hans-Böckler-Allee in Hannover statt.
Rund 40 Beschäftigte der Schlüterschen Mediengruppe kamen zusammen – zur Hälfte Personen mit Ideen aus Redaktion, Marketing, Vertrieb und Kundenservice, zur anderen Hälfte Fachkräfte aus IT, Produktentwicklung und Organisation. Die Veranstaltung wurde von Karsten Meyer-Kühl und Dominik Spitz (IT-P GmbH) moderiert. Begleitet wurden die Teams von vier erfahrenen Mentorinnen und Mentoren für Künstliche Intelligenz von IT-P sowie einem externen Impulsgeber, der mit einer Keynote zum Thema „KI im Mittelstand“ den idealen Einstieg bot.
Tag 1: Ideenphase & Konzeptentwicklung
Der erste Tag begann mit einem inspirierenden Impulsvortrag von Julian, anschließend folgten kurze Vorstellungen aller eingebrachten Ideen in Form von Lightning Pitches. Anschließend formierten sich auf einem interaktiven Ideen-Marktplatz cross-funktionale Teams, die sich aus Personen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Hintergründen zusammensetzten. Mit Unterstützung der Coaches entwickelten diese Teams ihre Konzepte weiter. Dabei identifizierten sie erste, einfache Testversionen (MVPs) ihrer Ideen, führten Zielgruppenanalysen durch und prüften die Umsetzbarkeit ihrer Vorschläge mithilfe schneller Machbarkeitschecks. Das Ziel war es, innerhalb von 48 Stunden praxistaugliche KI-Prototypen zu gestalten, also erste funktionierende Modelle von KI-Lösungen, die sich tatsächlich nutzen lassen.
Tag 2: Prototyping & Präsentation
Der zweite Tag drehte sich voll und ganz ums Umsetzen der Ideen: Die Teams haben in zwei konzentrierten Arbeitsphasen ihre Prototypen gebaut. Dabei haben sie zwischendurch immer wieder schnelle Tests gemacht, um zu sehen, ob ihre Ideen auch wirklich funktionieren. Am Ende des Tages präsentierten alle Teams ihre fertigen Testversionen live vor der gesamten Gruppe. Dabei sind beeindruckende Ergebnisse entstanden, zum Beispiel:
- Ein lustiger Portalassistent namens „Schlü-Tier“, der mithilfe von Künstlicher Intelligenz Inhalte ganz persönlich an den Nutzer anpasst.
- Der KI-Telefonbot „Call-E“, der automatisch Restguthaben in Kundenanfragen einbindet.
Am Ende wurden die kreativsten Lösungen ausgezeichnet – etwa für den „größten WOW-Faktor“ oder die „praktischste Umsetzung“. Wichtigster Grundsatz: Es gibt keine Verlierer. Alle Teams werden wertgeschätzt und gewürdigt.

Künstliche Intelligenz verstehen: Entwicklung, Vor- und Nachteile & Grenzen
Was Unternehmen daraus mitnehmen können
Das Ziel war klar: Hemmschwellen gegenüber Künstlicher Intelligenz abbauen, ihre vielfältigen Potenziale entdecken und echten Mehrwert schaffen. Und genau das ist in diesen zwei Tagen nicht nur eindrucksvoll gelungen, sondern hat auch riesigen Spaß gemacht. Die Zusammenarbeit war von Offenheit und einem konstruktiven Geist geprägt – und das über alle Fachbereiche hinweg. Aus bunt zusammengewürfelten Gruppen wurden hochmotivierte Projektteams. Die KI-Zukunftswerkstatt zeigte, wie Unternehmen das Thema Künstliche Intelligenz im Mittelstand praktisch und motivierend vermitteln können – ganz ohne Angstbarrieren.
Das wichtigste Learning:
KI ist kein Zukunftsthema – sie ist längst Teil unserer Gegenwart. Wer Künstliche Intelligenz begreifbar machen will, muss Räume schaffen, in denen Mitarbeitende frei loslegen dürfen.