SAP setzt verstärkt auf die Cloud und entwickelt Innovationen künftig vor allem für die Cloud-Versionen von S/4HANA. Diese Strategie eröffnet Unternehmen neue Möglichkeiten, von modernsten Technologien, automatisierten Prozessen und kontinuierlichen Updates zu profitieren. Gleichzeitig bedeutet dies einen Wandel für bestehende IT-Landschaften, insbesondere für Unternehmen, die bisher auf On-Premise-Lösungen gesetzt haben. Mit hybriden Modellen bleibt jedoch die notwendige Flexibilität erhalten, um einen schrittweisen und strategisch sinnvollen Übergang in die Cloud zu gestalten.
Cloud First vs. Cloud Only
„Cloud First“ bedeutet, dass neue Funktionalitäten vorrangig für die Cloud entwickelt werden, während On-Premise-Optionen mit möglichen Funktionseinschränkungen bestehen bleiben. „Cloud Only“ hingegen bedeutet, dass bestimmte Funktionalitäten ausschließlich in der Cloud zur Verfügung stehen. Obwohl SAP offiziell eine „Cloud First“-Strategie verfolgt, deuten die Einschränkungen im On-Premise-Bereich darauf hin, dass langfristig ein „Cloud Only“-Ansatz verfolgt wird. Dies führt zu Bedenken hinsichtlich der Abhängigkeit von externen Anbietern, der Lizenzkosten und insbesondere der Datensicherheit, da viele Hyperscaler außerhalb der EU angesiedelt sind. Gleichzeitig bietet der verstärkte Fokus auf die Cloud auch Vorteile: Unternehmen erhalten schnelleren Zugang zu Innovationen, profitieren von optimierten Geschäftsprozessen und können ihre IT-Infrastruktur flexibler skalieren.
Mit modernen Sicherheitskonzepten und europäischen Cloud-Alternativen lassen sich zudem Datenschutzanforderungen erfüllen. Wer frühzeitig eine durchdachte Strategie entwickelt, kann die Transformation gezielt steuern und Risiken minimieren. Insbesondere hybride Modelle bieten Unternehmen die Möglichkeit, bestehende Investitionen zu schützen und dennoch von den Vorteilen der Cloud zu profitieren. Langfristig kann eine kluge Cloud-Strategie dazu beitragen, Wettbewerbsvorteile zu sichern und den technologischen Wandel erfolgreich zu gestalten.
Aktueller Stand der SAP S/4HANA-Migration: Herausforderungen und Chancen
Angesichts des SAP-ERP-Wartungsendes bis 2030 steht die Migration auf S/4HANA im Fokus vieler Unternehmen. Eine Metastudie von SNP (Juli 2024) zeigt:
- 21 % der SAP-ERP-Anwender sind bereits umgestiegen.
- 20 % befinden sich im Migrationsprozess.
- 45 % planen den Wechsel.
Warum wechseln Unternehmen?
🔹 60 % nennen das bevorstehende Wartungsende als Haupttreiber.
🔹 39 % sehen die Migration als Gelegenheit, Geschäftsprozesse zu optimieren.
Die Integration von Cloud-Technologien spielt dabei eine wachsende Rolle:
- 40 % der Unternehmen in der DACH-Region bevorzugen eine SaaS- oder Cloud-ERP-Lösung.
- 35 % setzen auf hybride ERP-Modelle, bei denen das Kernsystem On-Premise bleibt und mit Cloud-Anwendungen ergänzt wird.
„RISE with SAP“ und „GROW with SAP“ – Die Zukunft des ERP-Betriebs?
Mit den Vertragsmodellen „RISE with SAP“ und „GROW with SAP“ bietet SAP ein Subskriptionsmodell an, das S/4HANA-Lizenzen mit zusätzlichen Services kombiniert, darunter:
✅ Integration Suite – vereinfacht die Anbindung von Cloud-Anwendungen an On-Premise-Systeme.
✅ SAP Analytics Cloud – ermöglicht Echtzeit-Analysen für datenbasierte Entscheidungen.
62 % der Unternehmen sehen „RISE with SAP“ als den effizientesten Weg zur SAP-S/4HANA-Cloud-Implementierung. Der Anteil der Unternehmen, die einen Wechsel erwägen, stieg von 23 % (2022) auf 30 % (2024).
Unterschiede zwischen Cloud- und On-Premises-Systemen
On-Premise-Systeme sind oft das Ergebnis jahrelanger Anpassungen und Investitionen. Die Public Cloud bietet standardisierte, skalierbare Dienste mit geringerer Anpassungsfähigkeit, während die Private Cloud sowohl Flexibilität als auch Kontrolle bietet, was für Unternehmen mit spezifischen Compliance-Anforderungen attraktiv ist. Technologisch ähneln sich Private Cloud und On-Premise-Systeme, da beide vergleichbare Erweiterungs- und Anpassungsoptionen bieten.
Erfolgreich in die Cloud: So sichern Unternehmen Flexibilität und Investitionen
Die Entscheidung für eine Cloud-Strategie sollte wohlüberlegt und individuell auf die Geschäftsanforderungen abgestimmt sein. Unternehmen profitieren von der Skalierbarkeit, Flexibilität und Innovationskraft der Cloud, müssen aber Faktoren wie Datensicherheit, Compliance-Anforderungen und Integrationsmöglichkeiten mit bestehenden Systemen sorgfältig prüfen. Ein hybrider Ansatz kann eine attraktive Lösung sein, um bewährte On-Premise-Strukturen mit den Vorteilen der Cloud zu kombinieren. Wichtig ist, eine langfristige Strategie zu entwickeln, die sowohl aktuelle als auch zukünftige Geschäftsanforderungen berücksichtigt und maximale Investitionssicherheit bietet.
So können individuelle Geschäftsanforderungen berücksichtigt werden, ohne bewährte Strukturen sofort aufgeben zu müssen. Zudem ermöglicht die Cloud eine höhere Skalierbarkeit, schnellere Innovationen und den Zugang zu KI-basierten Anwendungen. Unternehmen, die frühzeitig eine durchdachte Cloud-Strategie entwickeln, können sich Wettbewerbsvorteile sichern und ihre IT zukunftssicher aufstellen. Mit der richtigen Planung können Investitionen langfristig geschützt und neue technologische Potenziale optimal genutzt werden.