Die Technologiebranche entwickelt sich rasant und mit ihr die Anforderungen an Programmiersprachen. Python bleibt auch 2025 die unangefochtene Nummer eins, aber einige aufstrebende Alternativen gewinnen an Bedeutung. Während klassische Sprachen wie C und PHP Marktanteile verlieren, etablieren sich moderne Lösungen wie Rust, Go und TypeScript als ernstzunehmende Konkurrenten. Doch wie nachhaltig sind diese Trends? Welche Faktoren bestimmen die Zukunft des Programmierens? Und welche Sprachen bieten nicht nur heute, sondern auch in den kommenden Jahren die besten Karrierechancen? Ein genauer Blick auf aktuelle Rankings, historische Entwicklungen und Zukunftsprognosen liefert die Antworten.
Von 2020 bis 2025: Wie sich die Programmierlandschaft verändert hat
Ein Rückblick auf die vergangenen fünf Jahre zeigt, wie dynamisch sich die Programmierlandschaft entwickelt.
🔹 Python hat sich als Standard etabliert – 2020 war es bereits auf dem Vormarsch, doch erst in den letzten Jahren hat sich Python als dominierende Sprache für Künstliche Intelligenz, Datenanalyse und Automatisierung endgültig durchgesetzt.
🔹 Java verliert langsam an Bedeutung – Noch vor wenigen Jahren eine der wichtigsten Programmiersprachen für Unternehmen, gerät Java zunehmend unter Druck. Sprachen wie Kotlin und Rust bieten moderne Alternativen mit besserer Performance und Sicherheit.
🔹 C und PHP im Abwärtstrend – Während C jahrzehntelang als Grundpfeiler der Softwareentwicklung galt, verdrängen sicherere Alternativen wie Rust die Sprache zunehmend. Auch PHP, einst die dominierende Websprache, verliert durch den Siegeszug von TypeScript und serverlosen Architekturen an Relevanz.
🔹 Go und Rust wachsen stetig – Beide Sprachen wurden lange als „Geheimtipps“ gehandelt. Heute setzen Unternehmen wie Google, Amazon und Microsoft verstärkt auf Go und Rust für Cloud-Computing und Systemprogrammierung.
Diese Entwicklungen spiegeln sich auch in den neuesten Rankings wider.
TIOBE-Ranking 2025: Python weiter vorne, C verliert an Boden
Das TIOBE-Ranking bewertet die Popularität von Programmiersprachen anhand von Suchmaschinenergebnissen, Entwicklerforen und technischen Artikeln. Die Zahlen von Januar 2025 zeigen einen klaren Trend:
Top 10 laut TIOBE (Januar 2025)
1️⃣ Python (23,28 %) 📈
2️⃣ C++ (10,29 %) 📈
3️⃣ Java (10,15 %) 📉
4️⃣ C (8,86 %) 📉
5️⃣ C# (4,45 %) ➡
6️⃣ JavaScript (4,2 %) ➡
7️⃣ Go (2,61 %) 📈
8️⃣ SQL (2,41 %) ➡
9️⃣ Visual Basic (2,37 %) 📉
🔟 Fortran (2,04 %) 📈
Was fällt auf?
🔹 Python bleibt mit über 23 % Marktanteil unangefochten an der Spitze. Seine Dominanz in Künstlicher Intelligenz, Automatisierung und Datenanalyse macht es unverzichtbar.
🔹 C verliert an Bedeutung. Noch 2020 lag C auf Platz 2 mit über 13 % – heute sind es weniger als 9 %. Der Grund: Sichere Alternativen wie Rust bieten bessere Speichermanagement-Funktionen und verhindern Speicherlecks.
🔹 Fortran überrascht mit Beständigkeit. Obwohl es als veraltet gilt, bleibt es in wissenschaftlichen und technischen Anwendungen unverzichtbar.
🔹 Go etabliert sich weiter. Besonders in der Cloud-Computing-Welt setzen Unternehmen zunehmend auf diese von Google entwickelte Sprache.
Während TIOBE die allgemeine Beliebtheit misst, zeigt PYPL, welche Sprachen Entwicklerinnen und Entwickler sowie Programmiererinnen und Programmierer tatsächlich lernen möchten.
PYPL-Index 2025: Welche Sprachen sind besonders gefragt?
Der PYPL-Index (Popularity of Programming Language Index) misst, wie oft nach Programmier-Tutorials gesucht wird – ein direkter Indikator für die Nachfrage.
Top 10 laut PYPL (Januar 2025)
1️⃣ Python (29,85 %) 📈
2️⃣ Java (15,15 %) 📉
3️⃣ JavaScript (7,92 %) ➡
4️⃣ C/C++ (7,19 %) 📉
5️⃣ C# (6,13 %) ➡
6️⃣ R (4,55 %) 📉
7️⃣ PHP (3,72 %) 📉
8️⃣ Rust (3,07 %) 📈
9️⃣ Objective-C (2,86 %) 📉
🔟 TypeScript (2,74 %) 📈
🔹 Python bleibt die gefragteste Sprache. Fast 30 % der Suchanfragen betreffen Python – ein Zeichen für seine anhaltende Relevanz.
🔹 Java verliert weiter Marktanteile. Während es lange als eine der wichtigsten Unternehmenssprachen galt, setzen viele Entwickler:innen inzwischen auf Kotlin.
🔹 Rust wächst kontinuierlich. Die Sprache überzeugt durch hohe Sicherheit und Performance – besonders in Systemprogrammierung und Blockchain-Technologien.
🔹 TypeScript auf dem Vormarsch. Die Sprache wird als bessere Version von JavaScript gesehen und gewinnt in der Webentwicklung weiter an Bedeutung.
Gehälter für Softwareentwickler in Deutschland 2025
Die Nachfrage nach spezialisierten Programmierkenntnissen spiegelt sich auch in attraktiven Gehältern wider. Entwicklerinnen und Entwickler von Rust und Go verdienen mit rund 72.000 Euro pro Jahr am meisten, gefolgt von Python mit durchschnittlich 68.000 Euro pro Jahr. Java-Programmierer liegen mit rund 62.000 Euro etwas darunter, während klassische Sprachen wie PHP und C mit rund 55.000 Euro die niedrigsten Gehälter aufweisen. Die Gehälter zeigen eine positive Entwicklung, wobei Spezialisierung und Erfahrung zentrale Faktoren für höhere Einkommen sind.
🔹 Einstiegsgehälter starten bei rund 48.000 Euro pro Jahr und steigen nach 3-5 Jahren auf ca. 52.300 Euro.
🔹 Senior-Developer mit 5-10 Jahren Erfahrung verdienen durchschnittlich etwa 63.600 Euro.
🔹 Spitzenverdiener mit langjähriger Erfahrung und spezialisierten Kenntnissen erzielen 85.000 Euro und mehr.
Programmiersprache | Durchschnittliches Jahresgehalt |
---|---|
Rust, Go | ca. 72.000 Euro |
Python | ca. 68.000 Euro |
Java | ca. 62.000 Euro |
PHP, C | ca. 55.000 Euro |
Regionale und geschlechtsspezifische Unterschiede sollten berücksichtigt werden:
🔹 Städte wie Berlin, Hamburg und München bieten höhere Durchschnittsgehälter.
🔹 Männer verdienen durchschnittlich 60.100 Euro, während Frauen im Durchschnitt 56.900 Euro erhalten.
So zeigen sich 2025 attraktive Gehaltsaussichten für Softwareentwicklerinnen und Softwareentwickler, besonders bei Spezialisierung auf gefragte Technologien und entsprechender Berufserfahrung. Die klare Botschaft lautet: Moderne und zukunftsorientierte Programmiersprachen bieten die besten finanziellen Perspektiven.
Zukunftsausblick: Welche Sprachen könnten bis 2030 dominieren?
Noch steht Python unangefochten an der Spitze, aber wird das in den nächsten Jahren so bleiben? Die Softwareentwicklung entwickelt sich rasant und es ist gut möglich, dass eine neue Sprache mit besserer Performance und effizienterem Speichermanagement Python den Rang abläuft. Ein Blick auf die aktuellen Trends zeigt, dass sich die Programmierung grundlegend ändern könnte. No-Code- und Low-Code-Plattformen werden immer leistungsfähiger und könnten in Zukunft viele klassische Entwicklungsaufgaben übernehmen. Insbesondere für Sprachen wie JavaScript und Python, die stark in Web- und Automatisierungsprojekten eingesetzt werden, könnte dies eine Verschiebung der Nachfrage bedeuten.
Parallel dazu gewinnt WebAssembly (WASM) an Bedeutung. Diese Technologie ermöglicht es, hochperformanten Code direkt im Browser auszuführen, was Sprachen wie Rust und Go besonders attraktiv macht. Beide bieten nicht nur Sicherheit und Effizienz, sondern könnten langfristig eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Webanwendungen und systemnaher Software spielen. Ob Python dominant bleibt oder von einer neuen Sprache abgelöst wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist nur, dass die Softwareentwicklung ein dynamisches Feld bleibt, in dem sich Trends schnell ändern können.
Python bleibt vorne, aber die Konkurrenz wächst
Die Landschaft der Programmiersprachen ist in ständiger Bewegung – wer heute führend ist, kann morgen schon überholt sein. Python regiert 2025 unangefochten, aber die Konkurrenz schläft nicht. Sprachen wie Rust, Go und TypeScript holen rasant auf und könnten in den nächsten Jahren die Karten neu mischen. Gleichzeitig verlieren alte Platzhirsche wie C und PHP weiter an Bedeutung – zu unflexibel, zu unsicher, zu ineffizient für die Anforderungen moderner Softwareentwicklung.
Warum passiert das gerade jetzt? Ganz einfach: Die Nachfrage nach performanten, sicheren und skalierbaren Lösungen steigt. Unternehmen setzen auf Cloud-basierte Architekturen, KI-gestützte Prozesse und hochoptimierte Systeme, die keine Fehler verzeihen. Python ist vielseitig und leicht zu erlernen, doch viele bevorzugen zunehmend leistungsfähigere und sicherere Alternativen wie Rust oder Go. Rust punktet mit Speicher- und Threadsicherheit, Go begeistert mit einfacher Skalierbarkeit für Cloud Computing und TypeScript erobert die Webentwicklung, indem es JavaScript mit besserer Typisierung und Stabilität kombiniert.
Doch was bedeutet das für Entwicklerinnen und Entwickler? Stillstand ist keine Option. Wer technologisch konkurrenzfähig bleiben will, muss sich ständig weiterbilden. Es reicht nicht mehr, eine Sprache perfekt zu beherrschen – gefragt sind Flexibilität, ein Gespür für Trends und die Bereitschaft, sich auf neue Werkzeuge einzulassen. Ob Python seine Spitzenposition bis 2030 verteidigen kann oder ob eine neue Sprache das Feld übernimmt, bleibt eine der spannendsten Fragen der Tech-Welt. Sicher ist nur: Die Zukunft gehört dem, der sich anpasst.
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