Wardley Mapping erleichtert Antizipation
Durch den Wettbewerbsvergleich innerhalb einer Wardley Map entstehen wertvolle Impulse für strukturelle Prozessanpassungen. Der Vergleich zum Markt deckt Schwachstellen auf und zeigt Ansatzpunkte, an denen das Unternehmen zur Konkurrenz aufschließen kann:
- Wird z. B. eine Komponente als Eigenlösung betrieben, obwohl sie bereits als Commodity zur Verfügung steht, kann das Unternehmen seine Organisation und Kostenstruktur effektiver aufstellen.
- Typisch ist auch, dass Anwender mit ihren Wardley Maps Redundanzen identifizieren. Dazu zählen Komponenten, die mehrfach für unterschiedliche Produkte entwickelt wurden und per se kombinierbar sind.
- Komponenten können in der Wardley Map zusammengefasst werden. Die Bildung von thematischen Clustern (z. B. Funktionen) erlaubt es Führungskräften, Aufgaben bereits innerhalb der Map verschiedenen Teams zuzuweisen.
Das Verständnis von Zusammenhängen, Kostenstrukturen, Trends und Entwicklungen steigt durch die intensive Kommunikation im Wardley Mapping kontinuierlich. Dieses Wissen ist eine wichtige Grundlage, um sinnvolle produktbezogene Entscheidungen zu treffen.
Mit Blick auf seine Wettbewerbssituation kann ein Unternehmen beispielsweise entscheiden, in welche Technologien es investiert, welche Komponenten es sinnvollerweise selbst betreiben sollte und welche Bereiche ausgelagert werden. Wardleys Evolutionsstufen dienen dabei als Orientierungspunkt, um Entwicklungen zu antizipieren und mögliche Szenarien zu diskutieren. Diese Spielmöglichkeiten helfen, festgefahrene Denkmuster zu überwinden und eigene, neue Wege zu entdecken.
Wardley Mapping ist im Grunde eine agile Methode
Die Möglichkeit, komplexe Strukturen im Wettbewerbsvergleich zu visualisieren, hebt Wardley Mapping von anderen strategischen Tools ab. Geschäftsführer und Produktmanager erhalten anhand ihrer Maps einen Überblick zu den internen und externen Einflussfaktoren, die für eine Entscheidung relevant sind. Simon Wardley folgt in diesem Sinne der Vorarbeit von Sun Tzu und John Boyd und gibt Führungskräften ein Visualisierungs-Tool an die Hand, mit dem sich Ansatzpunkte für Investitionen und Strukturanpassungen identifizieren lassen.
Wardley Mapping ist im Kern eine agile Methode. Anwender nähern sich Stück für Stück einer Problemlösung, die alle relevanten Entscheidungsfaktoren berücksichtigt. Jede Map ist ein lebendes Objekt, das die Realität immer nur bis zu einem gewissen Grad wiedergeben kann. Für Entscheider, die bislang noch keine Erfahrung mit dieser recht unbekannten Methode gesammelt haben, bietet das einen großen Vorteil: Ausprobieren schadet nicht. Wer sich für Wardley Mapping interessiert, kann mithilfe kostenloser Tools wie Miro jederzeit einen Versuch starten.
Hierfür geben wir Ihnen zum Abschluss noch zwei Tipps mit auf den Weg:
- Fangen Sie erst einmal klein an und beschränken Sie sich auf zwei bis drei Maps. Das ist als Diskussionsgrundlage ein guter Anfang.
- Kommunizieren Sie so viel wie möglich. Der Schlüssel zum Erfolg besteht beim Wardley Mapping nicht nur in der Visualisierung, sondern vor allem im interdisziplinären Gedankenaustausch. Auf diese Weise steigt Ihr Prozess- und Produktverständnis kontinuierlich.