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BPMN 2.0: Der Standard für Prozessmodellierung und Standardisierung im Business

von | 28.09.2023 | Prozessautomatisierung

Im Zeitverlauf wurde die Notation von Geschäftsprozessen einer signifikanten Wandlung unterzogen. Ursprünglich beschränkten sich Geschäftsprozessmodelle auf eine einfache Darstellung der groben Schritte eines Prozesses. Mit der Implementierung von BPMN (Business Process Model and Notation) wurde Unternehmen jedoch ein leistungsstarkes Instrument zur grafischen Darstellung ihrer Geschäftsprozesse zur Verfügung gestellt. BPMN bietet durch die Einführung von Symbolen, Gateways, Pools und Lanes die Möglichkeit, verschiedene Aspekte eines Geschäftsprozesses visuell darzustellen und eine klare Struktur für die Modellierung zu bieten.

Die Entwicklung von BPMN endete hier jedoch nicht. Mit BPMN 2.0, der nächsten Evolutionsstufe dieser standardisierten Notation, erreichte die Prozessmodellierung ein neues Level der Komplexität und Flexibilität. Das BPMN 2.0-Diagramm wurde um eine erweiterte Palette von Elementen wie Sequenzflüsse, Prozessteilnehmer und Entscheidungsmodelle ergänzt, wodurch Unternehmen in die Lage versetzt wurden, ihre Arbeitsabläufe noch präziser abzubilden.Darüber hinaus wurde die grafische Darstellung von Prozessen weiter optimiert, um die Kommunikation und Ausführung von Arbeitsabläufen zu verbessern.

Einführung in die Prozessmodellierung mit BPMN – Business Process Model and Notation

BPMN steht für „Business Process Model and Notation“ und ist eine fortschrittliche Methode zur grafischen Darstellung von Geschäftsprozessen. Diese Notation bietet Unternehmen eine äußerst leistungsfähige Möglichkeit, ihre Prozesse in klaren, visuellen Modellen abzubilden. Doch bevor wir uns in die Tiefe dieser Notation stürzen, werfen wir einen Blick auf ihre Entstehung und Entwicklung. 

Die Geschichte von BPMN reicht bis in die frühen 2000er Jahre zurück, als die Notation erstmals von der Object Management Group (OMG) eingeführt wurde. Ursprünglich entwickelt, um die Modellierung und Dokumentation von Prozessen zu standardisieren, hat sich BPMN im Laufe der Zeit zu einem integralen Bestandteil des Business Process Managements (BPM) entwickelt. 

BPMN 2.0 markiert einen Meilenstein in der Evolution dieser Notation. Mit einer erweiterten Palette von Symbolen, Gateways, Pools und Lanes ermöglicht BPMN 2.0 die Modellierung selbst komplexester Arbeitsabläufe. Sequenzflüsse, Prozessteilnehmer und Entscheidungsmodelle werden in BPMN 2.0-Diagrammen abgebildet, wodurch Unternehmen in der Lage sind, Geschäftsprozesse äußerst detailliert und präzise zu modellieren.

Diese grafische Darstellung von Unternehmensprozessen in BPMN-Diagrammen ermöglicht nicht nur eine verbesserte Kommunikation, sondern auch die Ausführung und Optimierung von Unternehmensprozessen. In den folgenden Abschnitten unseres Artikels werden wir uns näher mit BPMN 2.0 beschäftigen und erkunden, wie diese Notation die Prozessmodellierung und das Prozessmanagement in Unternehmen revolutioniert hat

Grundlegende BPMN 2.0 Symbole, Gateways, Pools und Lanes zur Modellierung von Geschäftsprozessen

Die Version 2.0 bietet eine umfassende Sammlung von Symbolen und Elementen zur Abbildung von Prozessmodellen. Hier sind die grundlegenden Elemente und Symbole, die in BPMN 2.0 verwendet werden:

  • Aktivitäten, Ereignisse und Gateways: BPMN 2.0 unterscheidet zwischen verschiedenen Arten von Aktivitäten (z.B., Aufgaben oder Subprozessen), Ereignissen (z.B., Start-, Zwischen- und Endereignisse) und Gateways (z.B., Exklusive Gateways zur Entscheidungsfindung). Diese Elemente repräsentieren die Schritte und Entscheidungen in einem Geschäftsprozess.
  • Verbindungselemente und ihre Bedeutung: Zur Verknüpfung von Aktivitäten und Ereignissen werden Verbindungselemente wie Sequenzflüsse und Assoziationen verwendet. Sequenzflüsse zeigen die Reihenfolge der Aktivitäten an, während Assoziationen zusätzliche Informationen oder Dokumente verknüpfen können.
  • Pools und Lanes: BPMN 2.0 ermöglicht die Darstellung von Geschäftsprozessen in Pools (Schwimmbahnen), die verschiedene Organisationen oder Teilnehmer repräsentieren. Lanes (Bahnen) innerhalb der Pools können spezifische Verantwortlichkeiten oder Rollen innerhalb des Prozesses anzeigen.

Beispiele für typische Geschäftsprozessmodelle: Ein typisches Geschäftsprozessmodell in BPMN 2.0 könnte die Bestellabwicklung in einem E-Commerce-Unternehmen darstellen. Dieses Modell würde Aktivitäten wie „Bestellung aufgeben“, „Lagerbestand überprüfen“, „Zahlung verarbeiten“ und „Versand vorbereiten“ umfassen, die durch Ereignisse und Gateways miteinander verbunden sind. Pools und Lanes könnten verschiedene Abteilungen wie Vertrieb, Lager und Finanzen repräsentieren, die an verschiedenen Teilen des Prozesses beteiligt sind. 

Bildbeschreibung: Das Bild zeigt ein Modell über Geschäftsprozessmodelle

Vorteile der Notation von Prozessen für Unternehmen

Die Erstellung einer Geschäftsprozessmodellierung bietet Unternehmen eine breite Palette von Vorteilen, die dazu beitragen, Unternehmensprozesse effizienter und transparenter zu gestalten. Zeitgleich wird sie aufgrund ihrer Eigenschaften als „Triple Crown of Business Process Management“ bezeichnet die gleichzeitige Optimierung von Effizienz, Effektivität und Agilität von Geschäftsprozessen. BPMN 2.0 fungiert als leistungsstarkes Werkzeug, um diese Ziele zu erreichen, indem es Unternehmen ermöglicht, ihre Prozesse klar zu modellieren und präzise zu steuern. Hier sind einige der wichtigsten Vorzüge:

  1. Standardisierung von Geschäftsprozessen: BPMN 2.0 umfasst einen international anerkannten Standard für die Modellierung von Geschäftsprozessen. Dies ermöglicht es Unternehmen, ihre Abläufe auf eine einheitliche und konsistente Weise zu dokumentieren und zu optimieren.
  2. Erhöhte Transparenz und Verständlichkeit: Die grafische Notation von BPMN 2.0 macht komplexe Geschäftsprozesse visuell und leicht verständlich. Die Verwendung von Symbolen, Gateways, Pools und Lanes ermöglicht es, Prozesse in übersichtlichen Diagrammen abzubilden, die von Mitarbeitern auf allen Ebenen des Unternehmens leicht interpretiert werden können.
  3. Effiziente Zusammenarbeit zwischen IT und Geschäftsbereichen: BPMN 2.0 schafft eine gemeinsame Sprache für IT-Experten und Geschäftsanwender. Dies fördert die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen und erleichtert die Kommunikation bei der Entwicklung und Optimierung von Geschäftsprozessen.

Darüber hinaus ermöglicht BPMN 2.0 die Integration von Geschäftsprozessmanagement-Tools und -Systemen, die die Ausführung und Überwachung von Prozessen unterstützen. Unternehmen können BPMN-Diagramme als Grundlage für die Automatisierung ihrer Prozesse verwenden, was zu einer erheblichen Effizienzsteigerung führt.

Best Practices für die Erstellung und Anwendung von BPMN 2.0 in Unternehmen

Tipps für eine effektive Modellierung

Um das Tool effektiv zu nutzen, ist es ratsam, mit klaren Zielen und einer umfassenden Vorstellung Ihres Prozess zu starten. Identifizieren Sie die Hauptziele und die Teilschritte, die Ihren Prozess ausmachen. Während der Modellierung ist es wichtig, BPMN-Symbole konsistent und gemäß ihrer Bedeutung zu verwenden. Aktivitäten, Ereignisse, Gateways und Verbindungselemente sollten klar und eindeutig definiert sein. Die Verwendung von Swimlanes, um Verantwortlichkeiten und Rollen innerhalb des Prozesses zu verdeutlichen, fördert die Transparenz und erleichtert die Zusammenarbeit. Schließlich sollten BPMN-Diagramme immer klare Beschreibungen und Dokumentationen enthalten, um die Bedeutung von Symbolen und Prozessabläufen zu erläutern.

Häufige Fehler und wie man sie vermeidet

Ein häufiger Fehler in der BPMN-Modellierung ist die Überkomplexität. Zu viele Symbole und Verzweigungen können BPMN-Diagramme unübersichtlich machen. Es ist ratsam, sich auf die tatsächlichen Anforderungen des Prozesses zu konzentrieren und unnötige Komplexität zu vermeiden. Dabei sollten auch die Objekte des Prozesses in den Fokus gerückt werden. Außerdem sollte auf eine konsistente Verwendung von Symbolen und die Einhaltung der BPMN-Standards geachtet werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Schließlich sollten BPMN-Diagramme benutzerfreundlich sein, damit sie auch von nicht-technischen Benutzern verstanden werden können.

Integration von BPMN 2.0 in bestehende Unternehmenssysteme

Die Integration von BPMN 2.0 in bestehende Unternehmenssysteme erfordert die Implementierung von BPMN 2.0-kompatibler Software, die die Modellierung, Ausführung und Überwachung von Prozessen unterstützt. Es ist wichtig sicherzustellen, dass Ihre Diagramme nahtlos in andere Geschäftssysteme integriert werden können, um einen reibungslosen Übergang von der Modellierung zur Ausführung zu ermöglichen. Schulungen für Mitarbeiter sind ebenfalls unerlässlich, um sicherzustellen, dass sie die Symbole und Praktiken von BPMN 2.0 verstehen und effektiv anwenden können. Mit diesen bewährten Praktiken können Unternehmen BPMN 2.0 erfolgreich einsetzen, um Geschäftsprozesse klar zu modellieren, zu optimieren und reibungslos auszuführen.

Zukunftsaussichten und Weiterentwicklung der BPMN-Diagramme

Die Disziplin des Geschäftsprozessmanagements unterliegt einem stetigen Entwicklungsprozess, wobei insbesondere die BPMN (Business Process Management Methodology) in ihrer neuesten Version 2.0 einer kontinuierlichen Weiterentwicklung unterliegt. Aktuelle Trends innerhalb dieser Fachdisziplin umfassen die Integration von Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen in BPMN-Plattformen sowie eine verstärkte Nutzung von Cloud-basierten BPMN-Modellierungstools. Diese Entwicklungen zielen darauf ab, die Prozessautomatisierung zu optimieren und Unternehmen eine höhere Agilität zu verleihen.

Im Zuge der digitalen Transformation von Unternehmen kommt der BPMN eine entscheidende Rolle zu. Die Modellierung und Optimierung von Abläufen ist in einer zunehmend digitalisierten Welt von größter Bedeutung, und genau hierbei unterstützt die BPMN. Durch die Automatisierung, Agilität und Effizienzsteigerung, die durch die BPMN ermöglicht werden, wird der Erfolg der digitalen Transformation maßgeblich gesteigert. Die Zukunft von BPMN wird eng mit seiner Anpassungsfähigkeit und Integration in innovative Technologien verknüpft sein und Unternehmen dabei helfen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und auszubauen.

In dieser sich ständig verändernden Umgebung sollte auch BPMN 2.0.1 nicht unerwähnt bleiben. Die vorliegende Version baut auf den Grundlagen von BPMN 2.0 auf und bietet weitere Verbesserungen, die die grafische Erstellung von Diagrammen, das Prozessmanagement, die Verwendung von Swimlanes und Flow Objects sowie die visuelle Darstellung von Abläufen weiter optimieren. Diese Weiterentwicklung demonstriert, dass BPMN weiterhin bestrebt ist, sich den Anforderungen moderner Geschäftsprozesse anzupassen und Unternehmen bei der effizienten Abbildung und Optimierung ihrer Abläufe zu unterstützen.

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