BPMN (Business Process Model and Notation) vs BPMN 2.0 – Was hat sich verändert?

Business Process Model and Notation, besser bekannt als BPMN, ist eine standardisierte grafische Modellierungssprache, die speziell entwickelt wurde, um Geschäftsprozesse in Form von Diagrammen visuell darzustellen. Diese Diagramme ermöglichen eine klare Abbildung von Geschäftsprozessen und fördern so das Verständnis von komplexen Abläufen innerhalb einer Organisation. Ursprünglich von der Object Management Group (OMG) eingeführt, hat BPMN sich schnell zu einem maßgeblichen Standard in der Geschäftsprozessmodellierung entwickelt.

Die Entstehungsgeschichte von BPMN ist eng mit dem Wandel und den Anforderungen im Business Process Management (BPM) verbunden. Während die ursprüngliche BPMN-Version schon eine Vielzahl an Symbolen und Notationen bot, um Prozesse, Pools, Lanes, Gateways und Flow Objects zu modellieren, wurde mit der Einführung von BPMN 2.0 eine tiefgreifende Überarbeitung vorgenommen. Diese Version 2.0 erweiterte den Standard um Aspekte wie die Ausführung von Prozessmodellen und brachte zudem die Integration mit dem Decision Model and Notation (DMN) mit sich. Das Ergebnis? Eine noch detailliertere und komplexere grafische Darstellung von Geschäftsprozessen, die die Erstellung, Modellierung und Ausführung von Geschäftsprozessen in BPMN-Diagrammen noch effizienter gestaltet.

Unterschiede der Modellierungssprachen: BPMN vs. BPMN 2.0

BPMN revolutionierte den Bereich der Geschäftsprozessmodellierung mit seiner Einführung als grafische Notation. Seit der Veröffentlichung der Version 1.0 wurde die BPMN kontinuierlich weiterentwickelt und führte schließlich zur Veröffentlichung von BPMN 2.0. Doch was sind die Kernunterschiede?

BPMN 2.0 brachte bedeutende Erweiterungen und Neuerungen. Während BPMN hauptsächlich als grafisches Tool zur Darstellung von Geschäftsprozessen konzipiert war, ermöglicht BPMN 2.0 nicht nur die Modellierung von Geschäftsprozessen, sondern auch deren Ausführung durch Integration mit der „Business Process Execution Language“. Das Standarddokument zur BPMN definiert nun eine Vielzahl neuer Notationselemente, die eine tiefere Detailtiefe in BPMN-Diagrammen zulassen. Zu den auffälligsten Neuerungen gehören verbesserte Pools und Lanes, erweiterte Sequence Flows und eine verbesserte Darstellung für die Kommunikation zwischen Prozessen.

Ein weiteres Kernmerkmal von BPMN 2.0 ist die Abwärtskompatibilität. Das bedeutet, dass BPMN 2.0-Diagramme in der Lage sind, Modelle aus der Version 1.0 zu integrieren und zu migrieren. Das gewährleistet eine nahtlose Transition für Unternehmen, die bereits in BPMN investiert haben und ihre Prozessmodelle aktualisieren möchten.

BPMN 2.0 stellt nicht nur eine Erweiterung des ursprünglichen Standards dar, sondern einen bedeutenden Schritt nach vorne im Bereich der Geschäftsprozessmodellierung und -ausführung. Es bietet Unternehmen ein leistungsfähiges Werkzeug zur effizienten und effektiven Gestaltung, Darstellung und Ausführung ihrer Geschäftsprozesse.

Erweiterte Möglichkeiten für Prozessmodellierung in BPMN 2.0

Mit der Einführung von BPMN 2.0 erweiterten sich die Möglichkeiten der Prozessmodellierung deutlich. Die grafische Darstellung von Geschäftsprozessen erfuhr eine wesentliche Verbesserung, um komplexere und nuanciertere Abläufe darzustellen.

Eines der auffälligsten Merkmale von BPMN 2.0 sind die neuen Elemente und Symbole. Diese reichen von erweiterten Sequenzflüssen, die den Pfad von Aktivitäten und Ereignissen in einem Geschäftsprozess präziser abbilden, bis hin zu spezifischen Symbolen für unterschiedliche Prozessteilnehmer und Interaktionen.

Swimlanes, die in früheren Modellierungssprachen bereits ein nützliches Werkzeug zur Darstellung von Rollen und Verantwortlichkeiten innerhalb eines Geschäftsprozesses waren, wurden in BPMN 2.0 weiter verfeinert. Sie bieten jetzt eine noch klarere und strukturierte Ansicht, wie sich verschiedene Akteure innerhalb einer Prozesskette verhalten und interagieren.

Zudem hat BPMN 2.0 den Umgang mit komplexen Geschäftsprozessen revolutioniert. Es erlaubt eine detailliertere und übersichtlichere Darstellung, insbesondere wenn verschiedene Prozesse miteinander verknüpft sind. Dies spiegelt sich sowohl in der erweiterten Palette von Symbolen für Business Process Modeling wider als auch in der verbesserten Art und Weise, wie verschiedene Abläufe innerhalb eines Diagramms miteinander verknüpft werden können.

BPMN 2.0 bereichert die Welt der Prozessmodellierung um eine Vielzahl neuer Werkzeuge und Methoden, die es Unternehmen ermöglichen, ihre Geschäftsprozesse mit noch größerer Genauigkeit und Klarheit abzubilden.

Interoperabilität und Integration bei der Notation in BPMN 2.0

BPMN 2.0 wurde mit besonderem Augenmerk auf Standardisierung und Konsistenz entwickelt. Diese Fokusverschiebung spiegelt sich in der erhöhten Interoperabilität wider, die BPMN 2.0 im Bereich des Business Process Management bietet.

Dank dieser Standardisierung können BPMN 2.0-Diagramme konsistent über verschiedene Plattformen und Softwarelösungen hinweg interpretiert werden. Das bedeutet, dass Unternehmen, die ihre Geschäftsprozesse mit Tools wie BIC Process Design oder Camunda BPM modellieren, sicher sein können, dass ihre BPMN-Diagramme korrekt und einheitlich übertragen und verstanden werden.

Ein weiteres Merkmal, das BPMN 2.0 in den Vordergrund rückt, ist die verbesserte Integration in bestehende Systeme. Die grafische Notation von BPMN, die sowohl elektronische Objekte wie Dokumente als auch konkrete Geschäftsabläufe modellieren kann, wurde so entwickelt, dass sie nahtlos in verschiedene Business-Softwarelösungen eingebettet werden kann. Dies erleichtert die Implementierung und Anpassung von Geschäftsprozessen erheblich.

BPMN 2.0 bietet nicht nur erweiterte Modellierungsmöglichkeiten, sondern legt auch großen Wert auf die Interoperabilität und Integration in bestehende Systemlandschaften. Das macht es zu einem mächtigen Werkzeug im Bereich der Geschäftsprozessmodellierung und -notation und festigt seinen Status als Industriestandard im Bereich BPM.

Welche Version sollten Unternehmen zur Darstellung von Prozessen verwenden?

BPMN hat sich als ein Industriestandard in der Geschäftsprozessmodellierung etabliert. Die Frage, welche der beiden Versionen – BPMN oder BPMN 2.0 – Unternehmen verwenden sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Die ursprüngliche Version von BPMN wurde von der Business Process Management Initiative entwickelt und brachte bereits eine umfassende grafische Notation mit, die es Unternehmen ermöglichte, ihre Geschäftsprozesse visuell darzustellen. BPMN 2.0 wurde später mit erweiterten Funktionen und Verbesserungen eingeführt, einschließlich einer besseren Integration und Interoperabilität mit bestehenden Systemen.

Vorteile von BPMN 2.0 sind die erweiterten Modellierungsmöglichkeiten, die verbesserte Darstellung von komplexen Geschäftsprozessen und die bessere Integration in bestehende Softwarelösungen. Einige der neuen Symbole und Elemente, wie die spitze stehenden Quadrate und abgerundeten Ecken, bieten eine präzisere Beschreibung von Prozessen.

Dennoch könnte für einige Unternehmen, die bereits mit der ursprünglichen BPMN-Version vertraut sind und nicht den Bedarf an erweiterten Modellierungsfunktionen sehen, die Migration zu BPMN 2.0 unnötig erscheinen.

Unsere Empfehlung für Unternehmen, die vor der Entscheidung stehen, ist, BPMN 2.0 zu implementieren. Die Vorteile, die diese Version bietet, insbesondere in Bezug auf Interoperabilität und zukunftssichere Modellierung, überwiegen die Nachteile bei Weitem. Zudem sichert die Nutzung von BPMN 2.0 eine langfristige Kompatibilität mit zukünftigen Updates und Entwicklungen im Bereich der Geschäftsprozessmodellierung.

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